Mitbewohner mit Samurai-Schwert getötetStuttgart: Schwert-Angreifer muss 14 Jahre in Haft - Unterbringung in Psychiatrie

ARCHIV - 17.04.2020, Baden-Württemberg, Stuttgart: Der Angeklagte im Prozess um einen Mord mit einem Samuraischwert kommt in einen Gerichtssaal des Landgerichts. Ihm wird vorgeworfen, seinen früheren Mitbewohner mit einem Schwert erstochen zu haben. (zu dpa: «Fortsetzung Mord-Prozess um Angriff mit Samuraischwert mit Plädoyers») Foto: Marijan Murat/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Prozess um Mord mit Samuraischwert
mut sab bwe, dpa, Marijan Murat

Mitten auf der Straße im Stuttgarter Viertel Fasanenhof griff er seinen Mitbewohner an – und verletzte ihn mit einem Deko-Samurai-Schwert tödlich. Für diese Tat muss Issa L. jetzt 14 Jahre in Haft – von denen er wohl den Großteil in der Psychiatrie verbringen wird. Das Gericht ordnete nämlich eine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an. Während des Urteils versteckte er sich hinter einem Blatt Papier.

Das Motiv für den brutalen Angriff? Unklar

Die Staatsanwaltschaft hatte im Prozess gesagt, der Mann habe „mit absolutem Vernichtungswillen“ getötet. Er habe sich eingebildet, vom Opfer missbraucht oder verspottet worden zu sein. Deshalb habe er aus Rache zum Schwert gegriffen.

In einem Interview mit RTL hatte der Bruder von Issa L. erzählt, nur eine Stunde vor der Tat noch mit seinem Bruder telefoniert zu haben. Er habe neben sich gestanden und sei nicht er selbst gewesen. Issa hätte gesagt, Wilhelm L. und noch andere hätten seine Zukunft zerstört, und er werde sein Recht einfordern, um jeden Preis. Bereits da habe der Bruder das Schlimmste befürchtet. „Aber das, was mein Bruder getan hat, dass er zu so einem Verbrechen fähig ist, hätte ich nicht erwartet.“

Opfer starb noch am Tatort an seinen schweren Verletzungen

Der Gewaltexzess hatte sich am 31. Juli 2019 am helllichten Tag ereignet. Der 30-jährige Killer war mit dem Deko-Schwert auf seinen ehemaligen Freund und Mitbewohner losgegangen. Mehrmals stach er auf ihn ein. Wilhelm L. starb an Ort und Stelle – vor den Augen seiner Tochter.