Auch Umweltaspekte wurden untersucht

Studie enthüllt: DIESE Diäten schaden unserem Körper am meisten

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Welche Ernährungsweise ist besonders gesund und umweltverträglich - und welche nicht?
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Paleo-Fans müssen jetzt ganz stark sein: Sich wie Ötzi zu ernähren, ist nämlich weder besonders gesund, noch besonders klimafreundlich. Das hat eine Studie aus den USA ergeben. Demnach sind vor allem Freunde fischhaltiger Köstlichkeiten besonders gut im Hinblick auf gesunde Ernährung unterwegs.

Daten von 16.800 erwachsenen US-Bürgern ausgewertet

Die Menschen in Südindien wird diese Studie freuen – denn dort wird in der Regel vegetarisch gegessen, gelegentlich mit Fisch und Meeresfrüchten. Denn offenbar leben Menschen, die sich überwiegend pflanzlich ernähren und gelegentlich Fisch oder Meeresfrüchte konsumieren, am gesündesten. Für Anhänger einer Paleo-Ernährung gibt es hingegen keine guten Nachrichten - denn diese Ernährungsform schnitt in puncto Nährwerte am schlechtesten ab. Das sind die Ergebnisse einer Forschung der Tulane University im US-Bundesstaat Louisiana.

Dort hat man die Daten von 16.800 erwachsenen US-Bürgern aus dem Zeitraum von 2005 bis 2010 ausgewertet und ihre Essgewohnheiten verglichen. Aber nicht nur der Gesundheitsaspekt wurde beleuchtet - sondern auch, welchen CO₂-Abdruck die Ernährungsweise hinterlässt.

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So wurde die Studie durchgeführt - und das ist ihre Schwäche

Die Befragten mussten zweimal im Abstand von einigen Tagen angeben, was und wie viel sie in den vergangenen 24 Stunden gegessen haben. Die Daten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilten die Forscher in sechs Ernährungstypen ein: Omnivore (zu Deutsch "Allesesser"), Vegetarier, Pescetarier, Veganer, Keto und Paleo.

Bei den Pescetariern wird kein Fleisch gegessen, dafür aber Fisch, Meeresfrüchte und andere tierische Produkte wie Eier und Milch. Menschen, die sich nach der Paleo-Form ernähren, wollen sich an der Ernährung der Steinzeit orientieren. Das ist die Zeit, bevor der Mensch sesshaft wurde: Milch, Zucker und Getreide sind tabu, Fleisch, Eier und Nüsse dagegen erlaubt. Bei der ketogenen Ernährung werden bis zu 80 Prozent der Kalorien aus Fett aufgenommen.

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Den kurzen Zeitraum von nur 24 Stunden gaben die Forscher selbst als eine mögliche Schwäche der Studie an. Aber die Wissenschaftler wollten, so begründen sie es selbst, die Inhaltsstoffe verschiedener beliebter Diäten analysieren. Deswegen hätten sie sich dafür entschieden, für jede der Diäten die größtmögliche Stichprobe zu erhalten.

Punketsystem beurteilt die Qualität der Ernährung

Die Angaben zur Ernährung wurden von den Wissenschaftlern auf zwei Arten bewertet: zum einen nach der Qualität - also wie gesund der Ernährungsstil ist - und zum anderen nach der Klimabilanz. Für bestimmte Lebensmittelgruppen vergaben sie Punkte. Zur Messung gesunder Ernährung wurde dabei der Healthy Eating Index (HEI) und der Alternate Healthy Eating Index (AHEI) herangezogen. Je höher die Punktzahl, desto näher ist die Ernährung an den Empfehlungen für eine gesunde Ernährung orientiert. Weiterhin berechneten sie, wie hoch der durchschnittliche Ausstoß an Treibhausgasen bei der jeweiligen Ernährungsweise ist - pro Tag und pro 1000 Kilokalorien.

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Das Ergebnis der Studie: Omnivore Ernährung im Mittelfeld

Im Hinblick auf die Klimabilanz schnitt die vegane Ernährung am besten ab. Sie brachte es auf nur rund 0,69 CO₂-Äquivalente pro 1.000 Kilokalorien. An zweiter Stelle folgte die vegetarische Ernährung, dann die pescetarische Ernährung und schließlich die omnivore Ernährung. Die pescetarische Ernährung schnitt dabei in Bezug auf Gesundheit am besten ab, gefolgt von der vegetarischen und der veganen.

Mit rund 2,62 bzw. 2,91 Kilo CO₂-Äquivalenten pro 1.000 Kilokalorien schneiden die Paleo- und die Keto-Diät schlecht ab. Diese Diäten enthalten unter anderem Fleisch. Das gilt auch für die omnivore Diät. Eine besonders schlechte Klimabilanz haben Fleischsorten wie Rind- und Schweinefleisch. Denn die Tiere müssen jahrelang mit Futter und Wasser versorgt werden, um sie zu produzieren. Hinzu kommt, dass Rinder klimaschädliches Methan produzieren.

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Auch in puncto Nährwert konnten Keto- und Paleo-Diäten nicht überzeugen - sie erhielten die schlechteste Bewertung. In Bezug auf die Qualität schnitt die pescetarische Ernährung am besten ab - gefolgt von der vegetarischen und der veganen Ernährung. Die omnivoren Ernährungsformen liegen aber im guten Mittelfeld - hier empfehlen die Wissenschaftler, sich aus gesundheitlichen Gründen an der Mittelmeerdiät zu orientieren.

Ökologischen Fußabdruck verringern: Auch gut für die Gesundheit

„Der Klimawandel ist wohl eines der drängendsten Probleme unserer Zeit, und viele Menschen sind daran interessiert, sich pflanzlich zu ernähren“, kommentierte Studienleiter Donald Rose die Studie. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass dies den eigenen ökologischen Fußabdruck verringern und allgemein gesund sein würde. Unsere Forschung zeigt auch, dass es einen Weg gibt, die Gesundheit und den Fußabdruck zu verbessern, ohne ganz auf Fleisch zu verzichten.“ (ija)