Preiskampf der Discounter

Lidl schmeißt Haribo aus dem Sortiment

 Haribo Goldbären 15.05.2016
Haribo Goldbären
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Geschäftsbeziehung unterbrochen

Haribo macht Lidl offenbar nicht mehr froh. Der Discounter hat die beliebten Produkte aus dem Sortiment genommen. Der Streit zwischen dem Lidl und dem Gummibärchen-Hersteller um die Preise eskaliert. Lidl will demnach die höheren Preise offenbar nicht akzeptieren. Seit 1. Juli 2020 soll die Geschäftsbeziehung zwischen Haribo und Lidl unterbrochen sein.

"Wir befinden uns in harten Preiskämpfen"

Die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, dass die Warenbestände an Gummibärchen von Haribo (Goldbären) bei Lidl aufgebraucht seien. Die Regallücken gleicht Lidl in einigen der rund 3.200 Filialen mit der Eigenmarke Sugarland und mit Produkten von Haribo-Konkurrent Katjes aus. Gegenüber der „Lebensmittel Zeitung“ will sich Haribo nicht konkret zu den einzelnen Händlern äußern, bestätigt aber, dass sie sich aktuell in harten Preiskämpfen mit dem Einzelhandel befinden. „Dabei sind temporäre Auslistungen ein bekanntes taktisches Mittel, um den Druck auf den Lieferanten zu erhöhen“, teilt der Hersteller der „Lebensmittel Zeitung“ mit und verweist zugleich auf seine gestiegenen Rohstoffkosten, die eine Erhöhung der Abgabepreise aus Sicht des Unternehmens erforderlich machten. Der Discounter Lidl möchte sich gegenüber RTL nicht zur aktuellen Preisschlacht äußern.

Bei Aldi wird Haribo plakativ beworben

Während Lidl das Haribo-Sortiment aus den Regalen verbannt hat, holt der Discounter Aldi zum Gegenschlag aus und bewirbt die Gummibärchen plakativ in seinen Filialen. Bei Aldi Nord ist die Tüte Gummibärchen sogar 10 Cent günstiger und auch die Haribo Kiddies Box ist aktuell im Angebot. Gegenüber RTL kann Aldi einen Zusammenhang aber nicht bestätigen. „Aktionsangebote von Markenartikeln wie etwa Haribo sind schon seit längerer Zeit fester Bestandteil des Angebots bei ALDI Nord. Diese sind in der Regel längerfristig geplant. Einen Zusammenhang mit den erwähnten Schlagzeilen können wir nicht bestätigen.“ lässt uns Marketing-Manager Christian Salmen heute zukommen.

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Wer am Ende profitiert, lässt sich nur schwer sagen

Der Kampf um die Kunden geht also wieder in eine neue Runde. Aber wer profitiert am Ende eigentlich davon? „Ob Aldi jetzt profitiert, lässt sich nur schwer sagen. Untersuchungen zeigen, das Kunden nicht scharenweise in andere Läden rennen, nur weil es ein Produkt nicht mehr gibt. Da wird eher auf die Konkurrenzprodukte gegriffen. Verbraucher profitieren auch nicht so super davon, bei Aldi Süd bleibt die Tüte Gummibärchen teurer, bei Aldi Nord ist sie 10 Cent günstiger.“ so Spar-Experte Torsten Knippertz.

Erbitterte Preiskämpfe zwischen Discountern und Herstellern gibt es immer mal wieder, nur treten sie nicht jedes Mal so in Erscheinung. „Aber: Weihnachten naht und der nächste Preiskampf wird kommen.“ ist sich Torsten Knippertz sicher. Nichtsdestotrotz: Einen wirklichen Gewinner gibt es dabei meistens nicht.