Spieglein, Spieglein an der Autotür...

Zig Autos demoliert! Storch attackiert sein eigenes Spiegelbild

PRODUKTION - 28.03.2023, Niedersachsen, Bardowick: Ein männlicher Storch fliegt mit Nestbaumaterial im Schnabel zum Nest, welches mit einem Dach versehen wurde. Der Storchenbetreuer blockiert sein Nest, weil das Tier 2022 den Lack von Autos beschädigte. Das käme selten, aber immer mal wieder vor. Foto: Philipp Schulze/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Obwohl der Storchenbetreuer das Nest blockiert hat, versucht der Storch neues Material abzulegen.
phs geo, dpa, Philipp Schulze

Mag er keine Autos oder kennt er schlichtweg keine Spiegelbilder? So oder so: Ein Storch im niedersächsischem Bardowick bei Lüneburg sorgt für ordentlich Ärger. Nachdem der 13-jährige Vogel mehrere Autos attackiert hat, wird er jetzt strafversetzt und muss umziehen. So zumindest der Plan.

Storchenbetreuer: „Er hat einen Storchen-IQ von unter 100“

„Das ist ganz selten und leider gibt es keine Abhilfe“, sagt Storchenbetreuer Hubert Horn. In luftiger Höhe hat er ein kleines Ziegeldach auf das ehemalige Zuhause des Storchs gebaut. Es soll das Tier davon abhalten, neues Material für den Nestbau abzulegen. Kleine Äste und Stöcker rutschen einfach wieder ab. Horn wolle den Storch auf diesem Weg zu einem Umzug bewegen: „Wir wollen das Nest blockieren, aber ich hatte gehofft, dass er schneller begreift,“ sagt Horn.

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Bei dem Storch handle es sich aber nicht um das cleverste Tier. „Er hat einen Storchen-IQ von unter 100.“ Trotzdem hoffe Horn, dass sich der Storch mit seiner Partnerin für die Brut ein neues Zuhause in der Nähe der Elbe sucht. Die beiden hätten die Wintermonate in Spanien verbracht und seien vor Kurzem zurückgekommen.

Storch fühlt sich von Spiegelbild provoziert

Der 13-jährige Weißstorch hackte laut Horn vermehrt auf Silageballen ein und beschädigte im vergangenen Jahr mehrere Autos. Der Grund für seine Angriffslust könnte das eigene Spiegelbild des Storchs sein, vermuten Experten. Einige Störche sehen darin einen Gegner. Das komme selten, aber immer mal wieder vor.

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Der Schaden an den Autos in Bardowick ging im vergangenen Jahr in die Tausende. Die Halter der Fahrzeuge müssen sich selbst um die Regulierung kümmern. Das sei ähnlich wie bei Schäden, die von Mardern verursacht wurden, so der Storchenbetreuer abschließend. (dpa/okr)