Eltern in Spanien festgenommen
Mädchen (12) für 3000 Euro verkauft: Nachbarin rettet Kind vor Zwangsheirat

Rettung in letzter Sekunde!
Die Mutter und der Stiefvater einer Zwölfjährigen sind in Spanien festgenommen worden. Das Paar soll ihre Tochter für 3000 Euro verkauft haben, damit sie eine Zwangsheirat eingeht. Eine Nachbarin konnte das Drama rechtzeitig beenden.
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Mutter soll zwölfjährige Tochter geschlagen haben
Bereits Ende Januar haben die Ermittlungen gegen das Elternpaar aus Malagón in der Provinz Ciudad Real begonnen. Nach Angaben der Ermittler soll das Mädchen bereits im sozialen Umfeld erzählt haben, dass sie von ihrer Mutter regelmäßig geschlagen wird. Sie soll den Wunsch geäußert haben, woanders leben zu wollen. Das berichtet die spanische Zeitung El Mundo.
Die Beamten der Guardia Civil sollen weiterhin den Kontakt zum sozialen Umfeld des Mädchens gehalten haben. Mitte Februar haben sie dann durch die Nachbarin der Eltern erfahren, dass sie die Zwölfjährige für 3000 Euro für eine Zwangsheirat verkauft haben. Die Guardia Civil nahm die Eltern daraufhin fest.
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„Grausamste Art häuslicher Gewalt“ - Kind konnte vor Zwangsehe gerettet werden

Die Zwölfjährige konnte circa 200 Kilometer vom Elternhaus entfernt im andalusischen Baza vor der Zwangsverheiratung mit einem 17-Jährigen gefunden und in Sicherheit gebracht werden.
Die Mutter bestreitet jegliche Vorwürfe und sagte aus, dass ihre Tochter nur zu ihrem Freund wollte. Eine Sprecherin der Regionalregierung sagte am Dienstag der Deutschen Presse Agentur, dass das Elternpaar drei weitere Kinder im Alter von fünf, sieben und acht Jahren habe. Die Kinder werden nun vom Sozialamt betreut. Die Zwölfjährige soll bald wieder nach Ciudad Real zurückgebracht werden. Das Mädchen sei der „grausamsten Art häuslicher Gewalt“ ausgesetzt gewesen, heißt es.
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Zwölfjährige hat sich der Nachbarin anvertraut
Dass Nachbarin Sheyla den entscheidenden Hinweis zu dieser schrecklichen Tat geliefert hat, macht sie zur wahren Heldin. Im spanischen Fernsehen wird sie als „Schutzengel“ betitelt. Dem Sender RTVE sagt sie: „Die Kleine war die beste Freundin meines Sohnes (...) Sie wurde von der Mutter geschlagen und hat mich eines Tages um Hilfe gebeten und alles erzählt.“
Die Nachbarin habe schon einmal die mutmaßlichen Misshandlungen des Mädchens bei der Polizei angezeigt. Nach dem Verschwinden der Zwölfjährigen habe sie die Guardia Civil erneut benachrichtigt. „Die Polizei hat dann sehr schnell gehandelt“, erzählt die Nachbarin. (amp mit dpa)
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