Ukraine verwendet im Kampf gegen Russland unter anderem AttrapenPuppen im Schützengraben? So täuschen die Ukrainer im Krieg offenbar russische Soldaten

Zeigt dieser Screenshot echte Soldaten oder Attrappen?
Zeigt dieser Screenshot echte Soldaten oder Attrappen?
Telegram

In einem Video aus der Ukraine sind Attrappen in einem Schützengraben zu sehen. Ob die Aufnahmen echt sind, kann nicht mit Sicherheit bestätigt werden. Klar ist dennoch: Puppen werden in dem Krieg als taktisches Mittel eingesetzt – und spielen mittlerweile tatsächlich eine wichtige Rolle.
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Video aus der Ukraine zeigt womöglich Attrapen in Schützengraben

Den Gegner zu täuschen, im Unklaren über eigene Stärken und Schwächen, Bewegungen und Positionen zu lassen, ist eine wichtige Kriegstaktik. Dafür kamen und kommen auch schon immer Attrappen zum Einsatz, seien es falsche Kanonen, Panzer, Flugzeuge oder Soldaten. In der Ukraine ist das nicht anders, wie unter anderem ein auf Telegram gepostetes Video eines russischen Mörserangriffs auf einen ukrainischen Schützengraben zeigt.

Die Aufnahme stammt offenbar von einer Drohne, die dazu dient, den Beschuss zu korrigieren und ins Ziel zu führen. Als die Kamera heranzoomt, sind anscheinend zwei Soldaten zu erkennen, die lässig im Graben stehen. Bei noch stärkerer Vergrößerung wirken sie aber seltsam unnatürlich, als handele es sich um Attrappen. Zoomt man weiter in ein Standbild der beiden Figuren, sehen sie allerdings wieder menschlicher aus.

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Ukraine verwendet im Krieg Puppen als Ablenkung

Letztendlich könnte es sich bei dem Video um einen Fake handeln, der Schnitt und weitere mögliche Unstimmigkeiten geben zu berechtigten Zweifeln Anlass. Allerdings ist es ein Fakt, dass schon seit Beginn des russischen Angriffs Dummys zum Einsatz kommen, vor allem auf ukrainischer Seite.

Ein Bloomberg-Video zeigt beispielsweise Attrappen als Bemannung von Barrikaden in Mykolajiw Mitte März, auf Tiktok kann man eine ukrainische Puppe bewundern, die einen Soldaten mit einem schultergestützten Boden-Luft-Flugabwehrraketensystem darstellen soll.

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Ukraine verteidigt den Osten des Landes mithilfe von "Maskirowka"

Wie die „Times“ berichtet, hat der Kampf mit Attrappen in der Ukraine und Russland eine lange Tradition und wurde bereits unter Zar Nikolaus II an Militärschulen gelehrt. Im Zweiten Weltkrieg waren die Nebeltaktiken der Roten Armee mit kriegsentscheidend. Die „Maskirowka“ (russisch für Täuschung oder Verkleidung) beinhaltet auch Desinformation und Leugnung. Wladimir Putin habe die Methoden an der Andropow-KGB-Akademie in Moskau studiert und schließlich sogar zur Staatspolitik gemacht, so die „Times“.

Jetzt wenden vor allem die Ukrainer „Maskirowka“ an, was ihnen unter anderem hilft, die mehr als 400 Kilometer lange Frontlinie im Osten ihres Landes zu verteidigen. Auf dieser Breite kann sie von ihnen nicht besetzt werden, aber auch die Russen haben bei Weitem zu wenig Ressourcen, um überall anzugreifen. So ergeben von Soldaten-Attrappen gehaltene Schützengräben, die gegnerische Kräfte binden, eine Menge Sinn. (ntv.de)

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