Sie sind wieder da!

Punks wollen Sylt zurückerobern - auch ohne 9-Euro-Ticket

04.06.2022, Schleswig-Holstein, Westerland/Sylt: Ein Gruppe Punks schlendert durch die Fußgängerzone von Westerland auf Sylt. Durch die Einführung des 9-Euro-Tickets haben sich die traditionell hohen Touristenzahlen an Pfingsten noch einmal erhöht. Foto: Axel Heimken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Pfingsten reisten viele Punks auf die Nordseeinsel um ein Protestcamp aufzuschlagen.
alf, dpa, Axel Heimken

Sie sind zurück: die ersten sieben Punks auf Sylt! „Die Polizei hat bereits ein Zelt in Westerland abgebaut und eine Person in Gewahrsam genommen“, so Sandra Otte, Pressesprecherin der Polizei Flensburg am Freitag morgen im Gespräch mit RTL.
Zum Start des 9-Tickets waren viele Punks am 1. Juni auf die Nordseeinsel gereist. Einige von ihnen gründeten schließlich ein Protestcamp im Stadtpark. Am 14. September wurde das Camp von der Polizei geräumt.

Polizist als "Nazi"beschimpft

 Protestcamp von Punkern und linken Aktivisten auf dem Rathausplatz in Westerland auf Sylt. Vom 1. August bis zum 14 August campieren die Gruppen von Aktion Sylt in Zelten unter dem Motto: Sylt für alle gegen Gentrifizierung und die Abschottung der Reichen auf der Lieblingsinsel der Reichen. Rund 90 Personen demonstrien auf der Urlaubsinsel Sylt unter dem Motto Sylt gehört dem Pöbel durch Westerland. Nur wenig Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten dem Aufruf der Hamburger Gruppe Schwarz-Roter 1. Mai, die eigentlich zum Protest gegen einen Neonazi-Aufmarsch mobilisiert hat. Nach einer Absprache zogen die Demonstraten friedlich vom Bahnhof vor das Rathaus der Nordseeinsel, wo seit einigen Tagen ein Protestcamp linker Personen und
Das Protestcamp von Punkern und linken Aktivisten war im Sommer auf auf dem Rathausplatz in Westerland auf Sylt aufgeschlagen.
www.imago-images.de, IMAGO/Andre Lenthe, IMAGO/Andre Lenthe Fotografie

Am Mittwoch musste die Polizei ein Zelt im Friedrichshain in Westerland abbauen. Am Donnerstag nahmen Beamte nach einem Einsatz nahe dem Brunnen „Dicke Wilhelmine“ einen 33-Jährigen in Gewahrsam. Dort hatten sich die Punks schon nach Einführung des Neun-Euro-Tickets über Wochen getroffen. „Am Donnerstag riefen Passanten die Polizei, nachdem sie sich von zwei Hunden der Punks in Westerland bedroht fühlten. Bei dem Einsatz beleidigte ein 33-Jähriger einen Polizeibeamten als „Nazi“ und „und wurde zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen“, so Sandra Otte von der Polizei.

Anwohner hoffen auf keine weiteren Pöbeleien

Der ehemalige Zeltplatz der Punks im Park am Alten Kurhaus ist weiterhin abgesperrt. „Der festgenommene Punk bleibt vorerst in Gewahrsam“, teilt Sandra Otte mit. Viele Anwohner hoffen jetzt, dass es nicht zu weiteren Chaos-Tagen kommen wird. (kst)