Medizinische Sensation, die Hoffnung macht
Ärzte transplantieren Mann zwei genmanipulierte Schweinenieren

Der US-Amerikaner Jim Parsons hatte wegen einer schweren Nierenschädigung keine Aussicht auf Genesung. Doch trotzdem ist der Tod des 57-Jährigen nicht sinnlos: Dem hirntoten Mann wurden zwei Schweinenieren transplantiert, die sein Körper nicht abstieß. Er ist damit der erste US-Amerikaner, der diese Organe von einem gentechnisch veränderten Schwein bekommen hat.
University of Alabama: Transplantierte Schweinenieren arbeiteten bis zu 77 Stunden weiter

Es ist eine Sensation, die ganz sicher vielen, die auf ein Spendeorgan warten, Mut macht: In einem bahnbrechenden Verfahren wurden laut „Unilad“ zwei Nieren eines Schweins erfolgreich in Parsons Körper transplantiert. Obwohl der US-Amerikaner schon hirntot war, arbeiteten die Organe eines gentechnisch veränderten Schweins mehr als drei Tage lang weiter.
Die Familie von Parsons erlaubte den Ärzten, das Verfahren an der University of Alabama fortzusetzen. Mit Erfolg: Die Nieren filterten Blut, produzierten Urin und wurden, nicht sofort abgestoßen. Vielmehr blieben sie laut „Unilad“ bis 77 Stunden nach der Transplantation lebensfähig! Ärzte können dadurch Rückschlüsse auf Transplantationen bei lebenden Menschen ziehen.
Ein Erfolg, der wohl im Sinne des Toten ist: „Jim hätte mit seinem Tod so viele Menschen wie möglich retten wollen. Wenn er gewusst hätte, dass er dadurch möglicherweise Tausende und Abertausende von Menschen retten könnte, hätte er nicht gezögert“, erklärt Parsons’ Ex-Frau Julie O’Hara.
Durchbruch für Menschen, die auf Organspende warten?

Ein Riesen-Erfolg für die Medizin! Ärzte hoffen jetzt, dass so mehr Menschen Chance auf ein Spenderorgan haben. Denn die sind knapp. Jeden Tag sterben Menschen, die auf ein rettendes Organ warten: „Der starke Beitrag der Parsons wird Tausende von Menschenleben retten, und das könnte in sehr naher Zukunft beginnen“, sagt Dr. Locke von der University of Alabama gegenüber „Unilad“.
Xenotransplantation, bei der Organe von Tieren in Menschen eingebracht werden, ist seit Jahrzehnten ein Ziel von Wissenschaftlern. „Für die Organversorgungskrise ist eine radikale Lösung erforderlich. Das Hausschwein ist eine vielversprechende Organquelle“, so Dr. Locke. (jmu)