"In welcher Welt leben wir?"
Selbstdarstellung statt Unfall-Schock: Verunfallter macht Selfies im Auto-Wrack
Schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person in Forstinning: Nach dieser Alarm-Meldung machten sich die Rettungskräfte sofort auf den Weg. Doch am Unfallort angekommen, staunten sie nicht schlecht: Das Unfall-Opfer knipste munter Selfies mit seinem Handy!
Ehrenamtliche Einsatzkräfte erstaunt
Das Auto liegt auf der Seite, ist komplett demoliert – zunächst hieß es, eine schwer verletzte Person sei im Auto eingeklemmt. Doch als die Rettungskräfte sich dem verunfallten Pkw näherten, trauten sie ihren Augen kaum. Das Unfallopfer stand wohl im Wagen und machte Selfies mit seinem Handy. Im RTL-Interview fragte sich Kreisbrandmeister Mathias Weigl: „Hey Leute, was habt ihr für einen Selbstwahrnehmung?“ Und auch sein Kollege Hubert Bichler war geschockt: „In was für einer Selbstdarstellerwelt leben wir eigentlich?“ Bei den ehrenamtlichen Feuerwehrskräften sorgte das Verhalten des Mannes für Verwunderung. „Ein verschobenes Verhältnis zur Realität“, sagte Bichler über die Selfie-Aktion.
Lese-Tipp: Stabile Seitenlage, Herzdruckmassage & Co.: So geht Erste Hilfe richtig
Mitten in der Nacht vom Sonntag (22. Januar) wurden die Feuerwehren Forstinning, Anzing und Pastetten alarmiert. Das Auto war im Bereich Forstinning auf schneeglatter Fahrbahn von der Autobahn 94 abgekommen, hatte sich überschlagen und war im Graben auf der Beifahrerseite liegen geblieben.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen relevanten Inhalt der externen Plattforminstagram, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt einfach mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder ausblenden. Weitere Einstellungenkönnen Sie imPrivacy Centervornehmen.
Feuerwehr befreite den Mann über die Frontscheibe
Nachdem der Mann aus dem Auto-Wrack geborgen wurde, stellte sich heraus, dass der 37-Jährige nur leicht verletzt war. „Er hat Glück gehabt“, sagte Kreisbrandmeister Weigl. Auf dem Weg zum Rettungswagen habe der Mann auch mit den Sanitätern noch ein Selfie gemacht. Für die Einsatzkräfte sei das schon ein sehr kurioses Bild gewesen, so Weigl weiter.
Empfehlungen unserer Partner
Netz über Selfie-Aktion zwiegspalten
Der 37-Jährige habe den Einsatz mit seinem Selfie-Verhalten nicht behindert, so Weigl. Mittlerweile könne er über den Einsatz schmunzeln. Auch im Netz wird über die Aktion des Mannes diskutiert. Unter einem Facebook-Post der Ebersberger Zeitung schreibt ein User: „Was für ein Anfänger. Als echter Profi wäre er live gegangen“, und wird für seinen Kommentar gefeiert. Viele können den 37-Jährigen allerdings nicht verstehen und bezeichnen sein Verhalten als „unmöglich“. (xas)