Horst Seehofer im Hochwassergebiet in Ahrweiler

Seehofer: Katastrophenschutz in Deutschland gut aufgestellt

Bei einem Besuch im Katastrophengebiet an der Ahr hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Kosten für den Wiederaufbau auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. „Das ist eine Ausnahmesituation, die wir auch bei aller Anstrengungen vor Ort nur in einem großen nationalen Kraftakt bewältigen können“, sagte Seehofer in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Den Katastrophenschutz sieht er in Deutschland grundsätzlich gut aufgestellt.
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"Wir erleben eine unfassbare Tragödie"

Horst Seehofer
Horst Seehofer: "Wir erleben eine unfassbare Tragödie"
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In Begleitung von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz (SPD) machte sich Seehofer auch einen Eindruck von Hilfseinsätzen wie dem Aufbau mobiler Trinkwasseranlagen durch das Technische Hilfswerk (THW).

Der Katastrophenschutz in Deutschland sei gut aufgestellt, sagte Seehofer. Bund, Länder und Kommunen müssten sich aber auch gemeinsam Gedanken machen, welche Lehren aus dem Krisenmanagement zu ziehen seien. Es wäre falsch „in der Arroganz (zu) verharren“, dass man nichts mehr verbessern könne. Seehofer war zuvor von der FDP und der Linken scharf wegen des Bevölkerungsschutzes kritisiert worden, die FDP spricht von „Systemversagen“, die Linke fordert den Rücktritt. „Die Warnmeldungen haben ohne jedes technische Problem vom Deutschen Wetterdienst her und vom europäischen funktioniert.“, betonte Seehofer. Er versprach: „Wir werden uns auch auf andere Szenarien, die heute noch niemand denken will, besser in der Vorsorge vorbereiten müssen und dann insgesamt den Klimaschutz mit mehr Tempo und auch mit mehr Tiefe vorantreiben.“

Es sei klar, dass es Unterstützung geben werde, sagte Seehofer. Es gehe dabei um Hilfen für die Menschen, die nichts mehr hätten, und um den Wiederaufbau, der Milliarden Euro kosten werde. Drittes Feld sei die öffentliche Infrastruktur. "Wir erleben eine unfassbare Tragödie", sagt Seehofer. Durch die Fluten sei eine Ausnahmesituation entstanden, die nur durch einen nationalen Kraftakt zu bewältigen sei.