Schon 600 tote TiereHelgolands berühmte Seevögel von Geflügelpest bedroht

Auf Helgoland geht die Vogelgrippe um. Auf den berühmten roten Sandsteinklippen der Insel sterben junge Trottellummen an dem Influenza-Virus. Positive Ergebisse gibt es jetzt auch bei Basstölpeln und zwei weiteren Arten.
Die Vögel sind DIE Attraktion auf Helgoland
Eigentlich ist die Insel ein Paradis für Seevögel. Auf den kleinen Vorsprüngen der roten Felsen bauen Basstöpel und Trottellummen ihre Nester und ziehen ihre Küken auf. Doch seit ein paar Wochen ist der Frieden getrübt, viele Jungvögel haben sich mit der Vogelgrippe infiziert, das bestätigt das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit.
Betroffen seien vor allem junge Trottellummen, erklärt Jochen Dierschke von der Vogelwarte auf Helgoland im Gespräch mit RTL. Bisher gehe man von 600 toten Tieren aus. „Auch bei einzelnen Basstölpeln, Silber- und Dreizehenmöwen konnte das Virus nachgewiesen werden.“ Und das könnte erst der Anfang sein.
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Vogelwart: "Kadaver teils schwer zu erreichen"
In den Brutkolonien der Seevögel besteht die Gefahr, dass sich weitere Vögel anstecken. Sie könnten sich an toten Artgenossen infizieren, erklärt Dierschke. „Vor allem auf den Steilklippen kommen wir nicht ran.“ Außerdem könnten der Vogelwart und seine Kollegen nicht einfach in der Brutzeit zwischen den Nestern herumlaufen. Das könnte noch mehr Schaden anrichten.
Deutlich weniger Basstöpel-Nester als 2022

Auch im letzten Jahr brach die Vogelgrippe auf Helgoland aus. „Zu dieser Zeit ging es letztes Jahr erst los,“ erinnert sich Vogelwart Dierschke. Vor allem die Zahl der Basstölpel ist gesunken, er schätzt, dass es in diesem Jahr fast 600 Brutpaare weniger gebe. Der Ornithologe hofft, dass die Vögel nach dem letzten Jahr immun gegen das Virus sind.Dann bestünde keine Gefahr für den Bestand.
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Vogelgrippe ist übertragbar auf Menschen und Hunde
Wer schwache oder tote Vögel entdeckt, sollte sie liegen lassen und auf keinen Fall anfassen. Häufig komme es nicht vor, aber in seltenen Fällen könne sich auch Menschen bei engem Kontakt mit dem Virus infizieren, warnt Vogelwart Dierschke. In Deutschland sei das nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts aber bisher nicht vorgekommen.
Das gelte auch für Vierbeiner. „Es gilt aktuell zwar keine Leinenpflicht für Hunde, aber eine Leinen-Empfehlung an dem betroffenen Strand,“ so Dierschke. Bei einem Strandbesuch sollten Hundebesitzer auf entsprechende Hinweisschilder achten.(okr)
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Dieser Vogel hat richtig was auf dem Kasten!

































