"Ich bin einfach dahinvegetiert"
Schlimme Depressionen! Biathlon-Star Grete Gaim spricht über ihre inneren Dämonen

Für diese Worte nimmt sie all ihren Mut zusammen!
Grete Gaim (30) spricht zum ersten Mal über ihren belastenden Kampf mit Depressionen. Der Biathlon-Star aus Estland macht klar: Die inneren Dämonen haben sie lange begleitet – und ihr mächtig zugesetzt.
Grete Gaim erlebte eine "sehr, sehr dunkle Zeit"
Im Podcast „Nur Mädchen im Sport“ packte Gaim öffentlich aus: „Vor einem Jahr war es am schlimmsten. Ich war gerade an Covid-19 erkrankt und hatte überall gesundheitliche Probleme und Schmerzen.“ Und weiter: „Ich wollte immer nur schlafen. Anfangs dachte ich noch, es wären Folgen von Corona. Doch nach einiger Zeit habe ich wieder mit dem Training begonnen, und es war immer noch sehr schwierig.“
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Als sich ihr mentaler Zustand verschlechterte, erhielt Gaim von Verwandten einen Rat: Beende deine Biathlon-Karriere. Das kam für sie trotz der Umstände nicht infrage. Stattdessen legte die Athletin eine zweimonatige Pause ein und blieb zu Hause. „Das war eine sehr, sehr dunkle Zeit. Ich habe zwar ein bisschen trainiert, aber es waren furchtbare Trainings, ich bin einfach dahinvegetiert“, erinnerte sich Gaim. Sie habe tagelang nur an die Decke gestarrt.
Biathlon-Star suchte sich einen Therapeuten
Erst professionelle Hilfe brachte Besserung. „Ich habe einen Therapeuten aus England gefunden, bei dem ich sofort ein gutes Feeling hatte. Ein Teil der Therapie war, wieder Dinge zu finden, die mir Spaß machen“, sagte Gaim. Sie glaubt, auf diese Weise „mit einigen Dingen Frieden geschlossen“ zu haben.
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Die Krankheit hat auch ihre Karriere massiv beeinflusst: Im vergangenen Winter trat sie nur sporadisch im zweitklassigen IBU-Cup an. Ihren größten Erfolg hatte die Estin einst bei den Juniorenweltmeisterschaften 2012 im finnischen Kontiolahti gefeiert, als sie in der Verfolgung Gold holte. Von solchen Highlights träumt sie nun weiter! (nlu/sport.de)