Nach Einführung von 2G im Norden

Immer mehr gefälschte Impfpässe im Umlauf

Digitaler Corona-Impfnachweis
Das LKA warnt vor immer mehr gefälschten Impfausweisen. Foto: Stefan Puchner/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Über 100 gefälschte Impfzertifikate in der vergangenen Woche

Mehr als 450 Fälle gefälschter Impfzertifikate wurden seit Beginn der Corona-Pandemie von der Polizei in Schleswig-Holstein gemeldet. Zwei Drittel davon seien seit der Einführung der 2G-Regel am 22. November erfasst worden, so eine Sprecherin des Landeskriminalamts. Das zeige einen deutlichen Anstieg: "Allein vergangene Woche konnten zu diesem Phänomen über 100 Fälle in Schleswig-Holstein registriert werden", so das Landeskriminalamt weiter.

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2G sei Grund für den Anstieg gefälschter Pässe

Grund für den rapiden Anstieg sei die Einführung der 2G- und 3G-Regelung. Seit dem 22. November gilt im Norden im Grundsatz bei Freizeitveranstaltungen drinnen 2G (geimpft, genesen), für berufliche Veranstaltungen und für Jugendliche 3G (geimpft, genesen oder getestet). "Der Großteil aller Fälle zu gefälschten Impfzertifikaten ist, insbesondere seit Beginn der 2G-Regelung, in Apotheken bekannt geworden", sagte die Sprecherin.

Verstärkte Kontrollen geplant

Gefälschte Impfzertifikate würden aber auch durch Arbeitgeber und bei amtlichen Kontrollen durch Polizei und den Kommunal- und Ordnungsdienst festgestellt. Zudem erhalte die Polizei immer wieder Hinweise aus der Bevölkerung zu Personen, die gefälschte Zertifikate besitzen, anbieten oder diese sogar selbst fälschen.

Die gefälschten Impfpässe sind auch in Niedersachsen vermehrt im Umlauf, warnt das LKA. Die Zahl der gemeldeten Fälle liege für den Zeitraum Januar bis November 2021 im mittleren dreistelligen Bereich. Sie sind gelb wie die Originale und werden laut LKA mit Stempel, Unterschrift und angeblicher Chargen-Nummer des Corona-Impfstoffes angeboten. Betrüger bewerben sie laut LKA im Messenger-Dienst Telegram. Der Preis liege zwischen 99 und 250 Euro.

Durch verstärkte und teils qualifiziertere Kontrollen soll nun eine größere Erhellung des Dunkelfeldes in diesem Bereich möglich werden. (dpa/fst)