Kann ein Schlaganfall in Zukunft vorhergesagt werden? Schlaganfall-Studie: Erste Anzeichen treten schon 10 Jahre vor Ausbruch auf

Eine niederländische Studie behauptet jetzt: Schlaganfallpatienten zeigen bis zu zehn Jahre bevor sie krank werden verräterische Anzeichen. Über mehrere Jahre begleitete ein Forscherteam Patienten, bei denen jeder der Freiwilligen eine Reihe von mentalen und physischen Tests absolvierte. Die Leistung zukünftiger Schlaganfallpatienten beginnt sich dabei zehn Jahre vor dem Ereignis zu verschlechtern.
Schlaganfall-Symptome müssen rechtzeitig erkannt werden
Insgesamt 14.712 Leute wurden für eine niederländische Studie fast 30 Jahre lang von einem Forscherteam der Erasmus MC University aus Rotterdam begleitet. Dabei wurden die Patienten von 1990 bis 2016 untersucht und das Ganze bis zur jetzigen Veröffentlichung ausgewertet.
Heraus kam: Menschen zeigen bis zu zehn Jahre vor ihrem Schlaganfall bereits verräterische Anzeichen, berichtet die Daily Mail. Sie erlebten einen schnelleren geistigen Verfall und eine verminderte Fähigkeit, alltägliche Aufgaben wie Bankgeschäfte oder Kochen zu erledigen. Wichtig ist diese Erkenntnis deshalb, da es damit ermöglicht wird, ihr Risiko rechtzeitig zu erkennen und infolgedessen einen gesünderen Lebensstil anzunehmen oder bereits Medikamente zu nehmen.
So lief die Studie ab
Jeder der Studienteilnehmer absolvierte zu Beginn und ein paar Jahre später eine Reihe von mentalen und physischen Tests wie für das Gedächtnis die Sprachflüssigkeit oder die Reaktionszeiten. Außerdem mussten die Teilnehmer bewerten, inwieweit sie ihre Fähigkeit zum Waschen, Kochen, Putzen und der Finanzverwaltung einschätzen. Dran anschließend erfolgte ein Interview, berichtet die Daily Mail.
Während des Studienzeitraums erlitten bereits 1.662 Teilnehmer einen ersten Schlaganfall im Alter von durchschnittlich 80 Jahren. Die Analyse ergab, dass ihre Leistung bereits in den vorherigen Tests von jenen abwich, die bis zu zehn Jahre vor dem Ereignis keinen Schlaganfall erlitten hatten. Zwei bis drei Jahre vor dem Schlaganfall wiederum zeigten sich Unterschiede in der Fähigkeit, grundlegende und fortgeschrittene tägliche Aufgaben auszuführen.
Schlaganfall: Unterstützung für junge Betroffene
Diese Menschen sind am meisten gefährdet
Laut der Studie gibt es eine Tendenz, bei der vor allem Frauen, Personen mit geringerem akademischen Grad und Leute mit einem Gen, das mit Alzheimer in Verbindung gebracht wird, am stärksten gefährdet sind. Nach dem Schlaganfall verschlechterte sich die Leistung der Patienten weiter. Dr. Alis Heshmatollah von der Erasmus MC University berichtet gegenüber Daily Mail: "Der beschleunigte Rückgang der Kognition und der täglichen Leistungsfähigkeit vor einem Schlaganfall deutet darauf hin, dass Personen mit einem zukünftigen Schlaganfall Jahre vor dem akuten Ereignis an einer Anhäufung von Schäden innerhalb des Gehirns leiden“.
Die im Journal of Neurology Neurosurgery & Psychiatry veröffentlichte Studie untersuchte jedoch weder Unterschiede in der Art des Schlaganfalls noch in der Schwere.
Risiko & Symptome eines Schlaganfalls
Bei einem Schlaganfall ist es zum einen wichtig wie man ihn möglichst verhindert und zum anderen wie man reagiert, wenn jemand einen Schlaganfall an.
Wesentliche Risiken sind unter anderem: ein hohes Alter, Bluthochdruck, Rauchen, Fettleibigkeit, Bewegungsmangel, Diabetes, Vorhofflimmern, Stress und das (häufige) Schlaganfall-Vorkommen innerhalb der Familie.
Symptome äußern sich unter anderem mit einem plötzlichen Taubheitsgefühl oder Lähmungen im Gesicht, am Arm oder im Bein, insbesondere auf einer Körperseite. Dazu können plötzliche Verwirrung, Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen folgen. Plötzliche Sehstörungen oder verschwommenes Sehen auf einem oder beiden Augen, Schwierigkeiten beim Gehen, Schwindel, Gleichgewichts- oder Koordinationsverlust und starke Kopfschmerzen ohne bekannte Ursache deuten ebenfalls auf einen Schlaganfall hin. Rufen Sie in solchen Fällen den Notruf, denn hier zählt jede Minute. (law)