"Mami, ich glaube, ich sterbe!"
Von Klinik-Ärzten dreimal abgewiesen: Stella Lily (5) stirbt durch Streptokokken
„Mama, ich fühle mich, als würde ich sterben“, sagte Stella Lily (5) zu ihren Eltern. Zuvor soll der Vater seine kleine Tochter innerhalb von drei Tagen dreimal ins Krankenhaus gebracht haben. Einmal habe man ihm gesagt, dass Stella lediglich einen Energy-Drink trinken solle, dann würde sie sich schon bald wieder fit fühlen. Doch am Dienstag (6. Dezember 2022) ist seine Tochter an den Folgen einer Streptokokken-Infektion gestorben.
Großbritannien: Mädchen (5) wird neuntes Streptokokken-Opfer
Stella-Lily McCorkindale aus Belfast in Nordirland, ist Großbritanniens neuntes Streptokokken-Opfer. Die Fünfjährige hatte eine lebensbedrohliche Komplikation nach einem normalerweise harmlosen Insektenstich entwickelt.
Ihr Vater Robert sagte gegenüber der „Daily Mail“, er habe die Fünfjährige dreimal in das „Royal Belfast Hospital for Sick Children“ gebracht, bevor sie auf eine Intensivstation eingeliefert wurde.
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Streptokokken-Test: „Als sie es veranlassten, hatte Stella schon aufgegeben“
Bereits am 26. November begann Stella sich unwohl zu fühlen. Zwei Tage später brachte ihre Familie sie zum Arzt. Dann nahm das Schicksal seinen Lauf – niemand erkannte tagelang, wie schlecht es dem Mädchen wirklich ging.
„Sie hätten sie am Montag (28. November 2022) auf Streptokokken testen sollen. Als sie es veranlassten, hatte Stella schon aufgegeben“, sagte McCorkindale gegenüber „The Mirror“. Der Vater geht davon aus, dass seiner Tochter genau diese Zeit gefehlt hat, um weiterzukämpfen.
Der Vater erinnert sich weiter, wie er Stella-Lily am ersten Tag ins Krankenhaus trug und ihm geraten wurde, ihr einen Energy-Drink zu geben, der gegen die Dehydrierung hilft. Bei ihrem zweiten Besuch am nächsten Tag wurde Stella-Lily wieder nach Hause geschickt. Am Mittwoch, dem 30. November, wurde das kleine Mädchen zurück ins Krankenhaus gebracht, nachdem es gesagt hatte: „Mama, ich fühle mich, als würde ich sterben“.
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Ärzte vermuten Sepsis – doch da ist es schon zu spät
Erst dann entdeckten die Ärzte, dass sie eine Brustinfektion hatte und befürchteten, dass sie eine Sepsis haben könnte. Nachdem ihr Blut getestet worden war, wurde eine Streptokokken-Infektion bestätigt, so McCorkindale.
„Am Donnerstag um drei Uhr morgens schaltete sich ihr ganzer Körper ab, sie war fünf Minuten lang klinisch tot, wurde jedoch wiederbelebt“, sagte er der Zeitung. Dann sei sie in ein künstliches Koma versetzt worden, wobei ihr Antibiotika verabreicht wurden. Stella-Lilys Körper gab jedoch bald auf und sie starb am Montag (5. Dezember 2022) im Krankenhaus.
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Vater dankt Menschen für ihre „Gebete, Gedanken, Gefühle und Liebe“
Ein Sprecher des Krankenhauses sagte gegenüber „Daily Mail“: „Wir sprechen der Familie McCorkindale nach dem Tod von Stella-Lilly unser tiefstes Beileid aus. Jeder Aspekt der Betreuung, die Stella-Lilly erhalten hat, wird sorgfältig geprüft. Der Tod eines Kindes ist ein herzzerreißendes Ereignis für Familie und Freunde, und unter solch tragischen Umständen geben wir der Familie Raum zum Trauern.“
Unterdessen dankte der Vater den Menschen für ihre „Gebete, Gedanken, Gefühle und Liebe“, nachdem seine „Prinzessin“ an dem Virus gestorben war, der das Land erfasst. Er sagte weiter, wenn die guten Wünsche funktioniert hätten, wäre seine fünfjährige Tochter „aus dem Krankenhaus gegangen und hätte die Hand ihres Vaters gehalten“.
Britische Behörde mahnt Wachsamkeit bei Scharlacherkrankungen an
Nach einer Häufung von Todesfällen bei Kindern in Großbritannien durch Streptokokken-Infektionen hat die britische Gesundheitsbehörde UKHSA Eltern und Ärzte zu Wachsamkeit angehalten. In England ist es nach Angaben der Behörde in diesem Jahr zu überdurchschnittlich vielen Fällen von Scharlach und anderen Krankheiten gekommen, die durch A-Streptokokken ausgelöst werden.
Besonders betroffen sind Kinder. Neun Kinder sind bereits daran gestorben. Scharlach gilt als Kinderkrankheit und gehört dem Robert-Koch-Institut zufolge zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten bei Kindern. (mjä/ mit dpa)