Starker AuftrittKünstlerin macht auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam
Mit der Aktion "One Billion Rising" wird weltweit gegen Gewalt an Frauen und Mädchen demonstriert, auch in Hessen. Sowohl die Schweizer Künstlerin Barbara Henning Marques in Rüsselsheim als auch die Schüler des Philippinum Gymnasiums aus Marburg möchten auf die Aktion aufmerksam machen. Wie das Sozialministerium reagiert, im Video!
"Ich war so aufgeladen."
Die Schweizer Künstlerin Barbara Henning Marques ist für den Aktionstag „One Billion Rising“ nach Rüsselsheim gereist. Barbara lief mit einem Kleid quer durch die Rüsselsheimer Innenstadt: „Ich war so aufgeladen und ging so durch diese Stadt. Mit dieser Wut und dieser Trauer und der Mission, dass das aufhören muss.“
Auf dem Kleid trägt sie die Nummer 126: Die offizielle Zahl, der in Rüsselsheim bekannten Opfer. “Und dann haben wir von Rüsselsheim noch die aktuellen Zahlen bekommen, dass man davon ausgeht, das diese Zahlen nur ein Elftel ist, also sind es 1386 Frauen, die sexuelle Gewalt erleben in einem Jahr, aber das kommt nicht an die Öffentlichkeit. Und das wollte ich publik machen und aufklären und aufrütteln“, so Barbara.
Tanzen für mehr Gerechtigkeit
200 Schüler des Philippinum Gymnasiums tanzen für mehr Gerechtigkeit: “Also ich finde die Aktion One Billion Rising total wichtig und finde es auch toll, dass es eine Aktion für Frauen gibt. Weil ich das total wichtig finde und ich finde auch, dass man einfach generell im Alltag die Augen offen halten sollte und das man zu Menschen freundlich sein sollte“, so die Schülerin Lea Studenroth.
Schulleiter Michael Breining sieht die Aktion seiner Schüler als wichtiges Engagement: „Wenn wir in die Welt schauen, sehen wir aktuell, was in den Kirchen los ist, was in der Welt los ist und für mich als Vater zweier Töchter ist das natürlich ein ganz besonderes Thema.“
Zwei Millionen Euro für Frauenhäuser
Das Sozialministerium kündigt zwei Millionen Euro, die mehr in Frauenhäuser investiert werden sollen, an. Besonders in Zeiten von Corona haben diese einen deutlichen Anstieg von sexueller und häuslicher Gewalt erfahren.
Für eine wirkliche Änderung sind alle gefragt: „Wenn ich mitkriege, dass im Nachbarhaus schreie Zuhören sind und die Nachbarin immer aussieht, als wäre sie die Kellertreppe runtergefallen, dann einfach auch sie ansprechen und sagen: Hey, es gibt Möglichkeiten der Hilfe und dann auch bei Bedarf die Polizei einschalten“, so Carmen Cröss, Geschäftsführerin Frauenzentrum Rüsselsheim.
(hdi)