RTL-Trendbarometer

Mehrheit für Tempolimit auf Autobahnen, aber Unterschiede zwischen Parteianhängern riesig

Die Energiekrise stellt alte Entscheidungen auf den Kopf: Eine deutliche Mehrheit spricht sich für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen aus, wobei es zwischen den Parteianhängern riesige Unterschiede gibt. Und auch beim Thema Atomenergie ist ein Umdenken erwünscht. Mehr dazu im Video.

Eine Mehrheit der Bundesbürger (58%) für ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen aus. 37 Prozent lehnen ein solches Tempolimit ab. Überwiegend für ein Tempolimit sind die Anhänger der SPD (66%) und der Grünen (77%). Mit deutlicher Mehrheit dagegen sind die Anhänger der FDP (60%) und der AfD (59%). Die Anhänger von CDU/CSU sind geteilter Meinung: 53 % sind dafür, 44 % sind gegen ein Tempolimit.

Eine weitere deutliche Mehrheit der Bundesbürger (82%) ist laut aktuellem RTL/ntv Trendbarometer der Meinung, dass die angesichts der steigenden Energiepreise beschlossenen Entlastungspakete nicht ausreichend und weitere Entlastungen notwendig sind. 13 Prozent erachten die bisher beschlossenen Entlastungen als ausreichend.

75 Prozent sind dafür: Vorgesehene Abschaltung der Kernkraftwerke solle überdacht werden

47 Prozent der Befragten finden es richtig, dass die Bundesregierung beschlossen hat, Deutschlands größten Gashändler Uniper, der im Zuge des Ukraine-Kriegs in große finanzielle Schwierigkeiten geraten ist, mit einem milliardenschweren Paket vor der Insolvenz zu retten. 42 Prozent finden dies nicht richtig.

Eine große Mehrheit von 75 Prozent ist der Meinung, dass man zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland die für dieses Jahr vorgesehene Abschaltung aller Kernkraftwerke in Deutschland überdenken sollte. Damit ist der Anteil derjenigen, die sich für eine mögliche Laufzeitverlängerung aussprechen, seit Mitte Juli (69%) noch einmal gestiegen. Auch von den Anhängern der Grünen spricht sich mittlerweile über die Hälfte (55%) dafür aus. Nur noch 22 Prozent finden, die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke solle wie vorgesehen stattfinden.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 29. Juli bis 1. August 2022 erhoben. Datenbasis: 1.004 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.