RTL-Recherche deckt Tier-Missbrauch aufDie miese Masche mit der Tierrettung: Warum diese emotionalen Videos gefaked sind

von Gina Haubold

Ein verängstigtes Kätzchen hängt mit seinem Kopf in einem Gitter fest, kann jedoch in letzter Sekunde aus seiner misslichen Lage befreit werden.
Solche oder ähnliche Tierrettungs-Videos werden in den sozialen Netzwerken oft geteilt und geliked. Dass viele der Aufnahmen inszeniert sind und die Tiere dafür missbraucht und verletzt werden, wissen die wenigsten. Im Video seht ihr, wie wir den vermeintlichen Tierschützern auf die Schliche gekommen sind und wie diese mit dem Mitgefühl der Zuschauer Geld machen.

Wie Betrüger mit inszenierten Tierrettungen Geld verdienen

Videos niedlicher Tierbabys sind der Renner im Internet. Und ganz besonders oft geteilt und geliked werden solche Videos, auf denen zu sehen ist, wie die Tiere aus schlimmen Situationen gerettet werden. Fakt ist jedoch: Oft werden die Tiere gar nicht gerettet, sondern sind durch die Filmer erst in ihre schreckliche Lage gebracht worden. Und das alles für Klicks und Geld.

Denn die entsprechenden Videos erzielen über Klicks und Reichweite auch Geld: Je häufiger ein Video geteilt und angesehen wird, umso eher wird Werbung eingebunden, durch die Einnahmen generiert werden.

Jetzt ist eure Meinung gefragt

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Wie ihr gefälschte Tierschützer-Videos erkennt

Es ist nicht leicht, ein gefälschtes von einem echten Video einer dramatischen Tierrettung zu unterscheiden. Doch es gibt Hinweise, mit denen ihr die Fälscher enttarnen können.

Folgende Fragen können dabei helfen, inszenierte Videos zu erkennen:

  1. Sieht das Video inszeniert aus? Seid misstrauisch: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein und dieselbe Person immer wieder besonders süße Tierbabys in misslichen Lagen findet? Kann sich das kleine Tier überhaupt selbst in die Situation gebracht haben?

  2. Kommt euch das Tier aus anderen Videos bekannt vor? Häufig nutzen die Betrüger die Tiere gleich für mehrere Videos und veröffentlichen sie auf unterschiedlichen Kanälen und Plattformen.

  3. Sind die Retter authentische Tierschützer? Ein schlichtes T-Shirt mit dem Print „Animal Rescue“ reicht nicht, um sich als vermeintlicher Tierretter auszuweisen. Die meisten seriösen Tierretter arbeiten für Organisationen, deren Name in der Regel auf Kleidungsstücken wie T-Shirts oder Jacken aufgedruckt ist. Andere können sich ausweisen und damit die Zugehörigkeit zu einer Tierschutzorganisation nachweisen.

  4. Ist transparent, was mit dem Tier passiert? Meistens brechen die Videos ab, wenn das Tier sicher umsorgt wird. Doch wird es danach vermittelt?

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Der wichtigste Hinweis ist, misstrauisch zu sein. Wer Tierschützer wirklich unterstützen will, sollte seriöse Tierschutzorganisationen unterstützen. Zudem solltet ihr zweifelhafte Videos auf keinen Fall teilen oder kommentieren, damit sie sich nicht weiter verbreiten. Habt ihr begründete Zweifel an der Echtheit des Videos, könnt ihr das Video bei der Plattform melden. (nri/lra)