100 Prozent KakaoRitter Sport hat eine neue Sorte - darum darf sie nicht "Schokolade" genannt werden

Ritter Sport: Neue Sorte darf nicht Schokolade genannt werden
Ritter Sports neue Sorte "Cacao Y Nada" hat eine Besonderheit: Da kein Zucker enthalten ist, darf sie auch nicht Schokolade genannt werden.
stern.de / Hersteller

Ritter Sport bringt eine neue Sorte auf den Markt - und die darf erstmals nicht Schokolade heißen. Das liegt daran, dass kein Zucker enthalten ist. Als Süßungsquelle kommt eine andere Zutat zum Einsatz.

Auf den ersten Blick sieht alles aus wie immer: Quadratisches Design, einzeln abtrennbare Stückchen, tiefdunkle schokoladige Farbe. Doch bei der neuen Sorte von Ritter Sport ist etwas Entscheidendes anders: Sie darf nicht als Schokolade bezeichnet werden.

"Cacao y nada": Neue Sorte besteht zu 100 Prozent aus Kakao

Die neue Sorte hört auf den Namen "Cacao y Nada", was übersetzt "Kakao und nichts" bedeutet. Die Tafel besteht zu 100 Prozent aus Kakao, es werden weder Zucker noch andere Süßstoffe beigemengt. Und genau das ist Teil des Problems, warum die neue Tafel aufgrund der deutschen Kakao-Verordnung nicht als Schokolade bezeichnet werden darf: Denn um diese Bezeichnung tragen zu dürfen, muss dem finalen Produkt Zucker beigemengt werden. Deshalb heißt die neue Sorte "Kakaofruchttafel".

"Kakaofruchttafel": Kakaosaft als Süßungsquelle

Damit die "Cacao y Nada" nicht extrem bitter und herb wird, fügt Ritter Sport zum Süßen natürlichen Kakaosaft hinzu, welcher laut eigener Aussage auf einer firmeneigenen Plantage in Nicaragua gewonnen wird. Dieser Saft wird aus dem Fruchtfleisch der Kakaobohne - der sogenannten Pulpa - gewonnen, das sonst nicht für die Kakaoproduktion verwendet wird. Die "Cacao y Nada" besteht also aus Kakaomasse, Kakaobutter und der Fruchtsüße aus der Kakaofrucht.

Die neue Sorte ist auf 2300 Tafeln limitiert.

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Neue Schoko-Sorten: Zuckergehalt sorgt für Debatten

Es ist nicht das erste Mal, dass (zu) strenge Zucker-Regularien die Lebensmittelhersteller zu kuriosen Entscheidungen zwingen. Im vergangenen September musste sich der Hamburger Getränkehersteller Lemonaid erneut mit den Behörden herumschlagen, weil die Amtliche Lebensmittelüberwachung der Stadt Bonn die Maracuja-Limonade der Bio- und Fairtrade-Marke beanstandete, weil diese zu wenig Zucker enthielt, um sich "Limonade" nennen zu dürfen. Der Laboruntersuchung zufolge enthielt das Produkt einen Zuckergehalt von 5,6 Prozent. Laut den Leitsätzen für Erfrischungsgetränke müsse eine Limonade aber mindestens 7 Prozent Zucker enthalten. Die Firma kommentierte das als "Behördenirrsinn ohne Ende". Der Fall sorgte für bundesweites Aufsehen.

Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst an dieser Stelle bei stern.de.