In Bremen und Niedersachsen gibt es Notfallpläne

Rettungsdienste für steigende Infektionszahlen gewappnet

Julian Stratenschulte
Ein Rettungswagen der Feuerwehr Hannover fährt mit Blaulicht durch die Innenstadt. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
deutsche presse agentur

Die Rettungsdienste in Niedersachsen sehen sich für den Fall weiter steigender Corona-Infektionszahlen durch die Omikron-Variante personell gewappnet. Falls sich ein großer Teil der Beschäftigten im Rettungsdienst mit dem Coronavirus infiziert oder in Quarantäne muss, greifen Hilfsorganisationen auf Notfallpläne zurück, die meist bereits zu Beginn der Pandemie aufgestellt wurden, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Rettungsdienste können sich gegenseitig helfen

Die Pläne sind für den Fall ausgearbeitet, dass es einen Ausbruch im Personal von Versorgung-und Rettungskräften gibt. Diese sehen etwa im Ernstfall vor, dass auch Ehrenamtliche, Freiwillige oder Helferinnen und Helfer von anderen Rettungsorganisationen wie der Feuerwehr bei der Besetzung von Rettungswagen zum Einsatz kommen. "Notfallpläne für mögliche erhöhte Personalausfälle sind im Rettungsdienst bereits seit mehreren Jahren fest etabliert", sagte Azra Avdagic, Sprecherin beim niedersächsischen Landesverband des Deutschen Rotes Kreuzes (DRK). Wie genau diese ausgestaltet würden, obliege den 45 eigenständigen DRK-Kreisverbänden. "In der Regel beinhalten die Konzepte aber Maßnahmen wie eine stärkere Einbindung von ehrenamtlichen Einsatzkräften, geringfügig Beschäftigten und anderen Bereichen der DRK-Rettungsdienste, sodass gewährleistet ist, dass die Rettungsdienste ausreichend besetzt sind."

Hohe Impfquote bei den Freiwilligen

Die Johanniter setzen bei ihren landesweit 26 Rettungswachen auf möglichst kleine Teams. "Wir versuchen das Personal sehr stark zu trennen", sagte Jan Klaassen, Sprecher des Johanniter-Landesverbandes Niedersachsen/Bremen. Die Besatzungen von Rettungswagen arbeiteten in möglichst gleichen Teams, um sich untereinander so wenig wie möglich zu begegnen. An größeren Rettungswachen seien daher einzelne Rettungswagen auch schon ausgegliedert worden. Den rund 500 Angestellten und 80 Auszubildenden im Rettungsdienst der Johanniter komme zu Gute, dass es unter den Beschäftigten eine sehr hohe Impfquote - überwiegend auch mit Auffrischungsimpfungen - gebe, sagte Klaassen. Unabhängig von Corona sei der Hygienestandard im Rettungsdienst ohnehin hoch. "Insofern ist das Infektionsrisiko überschaubarer." Mittlerweile gebe es auch ausreichend Schutzmaterialien wie FFP2-Masken. "Die Gesellschaft und wir haben aus den Anfangszeiten der Pandemie gelernt", sagte der Sprecher. Auch bei den Maltesern und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) greifen ähnliche Pläne im Notfall.

Quelle: dpa/lsi