Mehrere Festnahmen nach AusschreitungenRazzia in Köln: Polizei nimmt zahlreiche "Fans" nach Krawallen in Nizza fest

Randalierer, die auf Sicherheitspersonal einschlagen, Sitzschalen herausreißen und brennend heiße Pyrotechnik auf andere Fans werfen – beim Auswärtsspiel des 1. FC Köln in Nizza zeigten sich zahlreiche Anhänger des Clubs von ihrer hässlichsten Seite. Für viele der angeblichen Fans hat dieses Verhalten nun allerdings ein ernstes Nachspiel: Am Mittwochmorgen durchsuchte die Polizei zahlreiche Wohnungen, mehrere Personen wurden festgenommen.

Polizei: 16 Wohnungen in Köln und Umgebung bei Razzia durchsucht

Die Ermittler durchsuchten nach eigenen Angaben 16 Wohnungen und Häuser in Köln, Hürth, Pulheim und Bergisch Gladbach und vollstreckten dabei fünf Haftbefehle. Man habe „sehr deutlich gemacht“, dass Randalierer „mit sehr scharfen Konsequenzen des Rechtsstaates“ zu rechnen hätten, sagte Polizeipräsident Falk Schnabel im RTL-Interview – im Video. Ein solches Vorgehen der Polizei sei bislang nahezu einzigartig.

Er selbst sei „fassungslos“ gewesen, als er die Krawalle in Nizza gesehen habe, sagte Schnabel. Der Polizeipräsident kündigte an, dass die Ermittlungen der Polizei nun weiter intensiviert werden sollen. Bei den Durchsuchungen sei weiteres Material sichergestellt worden. Dieses soll nun ausgewertet werden und könnte zu weiteren Verhaftungen führen.

Lese-Tipp: Nizza: Heftige Fan-Randale erschüttert den FC - ein Schwerverletzter nach Tribünensturz

Nach Skandalspiel in Nizza: 300 Hinweise bei Polizei Köln eingegangen

"Dass man heute in Köln Razzia macht, ist kein Zufall", zeigte sich RTL-Reporter Uli Klose überzeugt. Am Donnerstag, einen Tag nach den durchgeführten Razzien, trifft Köln in der Conference League auf Partizan Belgrad. Vermutlich sollte dadurch auch ein Zeichen an die Kölner Fanszene gesendet werden, so Klose.

Seit dem Skandalspiel in Nizza am 8. September gingen bei der Polizei insgesamt 300 Hinweise bei der Kölner Polizei ein. Die „Ermittlungskommission Nizza“ durchforstete sowohl Handy-Videos, Aufnahmen der Überwachungskameras, als auch TV-Bilder der Ereignisse.

Der 1. FC Köln wurde wegen der gewalttätigen Ausschreitungen seiner Anhänger bereits von der UEFA verurteilt. Die Rheinländer mussten eine Strafe in Höhe von 100.000 Euro zahlen, zudem dürfen in den zwei kommenden Auswärtsspielen in der Conference League keine Tickets an Effzeh-Fans verkauft werden. (jda)