Solidarität mit Ukraine
Putin benutzt Joanne K. Rowling für seine Propaganda: "Harry Potter"-Autorin kontert bei Twitter

Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling wünscht keinen ideellen Beistand von Russlands Präsident Wladimir Putin. Der hatte gesagt, die Bestseller-Autorin sei ebenso wie Russland Opfer der "Cancel"-Kultur des Westens. Solche Kritik solle besser nicht von Leuten geäußert werden, die "derzeit Zivilisten wegen ihres Widerstands abschlachten oder ihre Kritiker einsperren und vergiften", konterte Rowling bei Twitter. Dazu verlinkte sie einen BBC-Bericht über Kreml-Kritiker Alexej Nawalny und fügte den Hashtag #IStandWithUkraine hinzu.
Putin: "Rowling weiteres Opfer der Cancel-Kultur des Westens"

Rowling hatte in der Vergangenheit mit Aussagen über transsexuelle Menschen für Irritation gesorgt. Sie hatte sich häufiger gegen die gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung von Transfrauen mit anderen Frauen ausgesprochen. Dafür wurde sie immer wieder kritisiert.
Putin sagte jetzt bei einem virtuellen Treffen mit Kulturschaffenden, Rowling sei ein "weiteres Opfer der Cancel-Kultur des Westens." Aus seiner Sicht, sei es der „Harry Potter“-Autorin damit ähnlich ergangen wie Russland. Das wollte Rowling, die bei Twitter auch für humanitäre Hilfsprojekte in der Ukraine wirbt, aber nicht auf sich sitzen lassen.
"Heute versuchen sie, ein ganzes tausendjähriges Land, unser Volk zu canceln"
Der russische Präsident warf dem Westen vor, er führe einen Feldzug gegen die russische Kultur im Stil der Nazis vorgeworfen. "Das letzte Mal, dass eine solch massive Kampagne zur Vernichtung anstößiger Literatur geführt wurde, war vor fast 90 Jahren von den Nationalsozialisten in Deutschland", er.
"Heute versuchen sie, ein ganzes tausendjähriges Land, unser Volk zu "canceln"", sagte der 69-Jährige. Alles, das mit Russland zusammenhänge, werde diskriminiert. In Hollywood-Filmen werde so getan werde, als hätten nur die USA Europa vom Hitlerfaschismus im Zweiten Weltkrieg befreit. Der Mut der Roten Armee hingegen, deren Soldaten einen entscheidenden Beitrag zum Sieg über Hitler geleistet hätten, bleibe außen vor. (dpa; uvo)