Prozessbeginn im Fall Susanna: Ali B. gesteht Tötung von Susanna
Susannas Mutter Diana Feldmann kann ihre Tränen nicht zurückhalten
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Ali B. muss sich wegen Mordes und Vergewaltigung an Susanna vor Gericht verantworten
Der irakische Flüchtling Ali B. (22) soll die erst 14-jährige Susanna Feldmann im Mai 2018 vergewaltigt und ermordet haben: In Wiesbaden hat am Dienstag der Prozess gegen Ali B. begonnen. Das Interesse der Öffentlichkeit ist groß. Verhandelt wird auch ein Raubüberfall, der mit den Taten an Susanna in Verbindung stehen soll. Ali B. gestand die Tötung von Susanna unt entschuldigte sich für seine Tat. Susannas Eltern sind schwer mitgenommen von dem Prozess. RTL-Reporter Benjamin Holler war vor Ort und berichtete aus dem Gerichtssaal.
Susannas Eltern sind vor Gericht anwesend
Viele Zuschauer wollen den Prozess rund um Susanna mitverfolgen. Es sind so viele, dass der Vater des getöteten Mädchens kaum einen Platz findet. Da er kein Nebenkläger ist, muss er im Zuschauerraum Platz nehmen – erst auf Bitten eines Justizbeamten wird ein Platz in der dritten Reihe für ihn geräumt.
Auch Susannas Mutter Diana ist da. Als Nebenklägerin darf sie direkt vorne im Gerichtssaal sitzen. Sie trägt eine silberne Kette mit dem Gesicht ihrer Tochter, gefasst und mit starkem Blick betritt sie den Gerichtssaal. Sie schaut Ali B. direkt ins Gesicht. Erst als die Anklage verlesen wird, kämpft sie mit sich und wischt sich die Tränen aus den Augen - nur wenige Meter vom mutmaßlichen Killer entfernt. Sie muss mit anhören, wie die Vergewaltigung ihrer toten Tochter in grausigen Details beschrieben wird.
„Wenn du keinen Scheiß machst, muss ich auch keinen Scheiß machen“, soll Ali zu Susanna gesagt haben
Die Staatsanwältin verliest die Anklage. „Wenn du keinen Scheiß machst, muss ich auch keinen Scheiß machen“, sagte Ali B. demnach zu Susanna, bevor er sie vergewaltigte. Als sie danach ankündigte, zur Polizei zu gehen, tötete er sie laut Ermittlern. Er beugte den Arm um ihren Hals, mehrere Minuten strangulierte er sie. Soweit die Anklageschrift.
Susannas Mutter wischt sich Tränen aus den Augen, wirkt aber schnell wieder gefasst. Sie stellt sich diesem Schrecken, will Ali B., dem Mörder ihrer Tochter, in die Augen schauen.
Ihre Anwälte sagten in einer Verhandlungspause, dass Diana Feldmann sehr angeschlagen sei. „Ihr fällt es schwer, sich mit dem Sachverhalt auseinanderzusetzen, sie ist sehr emotional." Sie sei lange auf den Tag vorbereitet worden und seit der Tat in psychologischer Betreuung.
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Ali B. gesteht Tötung vor Gericht
Ali B. beschrieb vor Gericht die Tötung ihrer Tochter bis ins Detail – und entschuldigte sich für seine Taten. „Ich bereue alles“, sagt Ali B. nach der Unterbrechung. Das mit dem Gefängnis sei irgendwann vorbei – der Schmerz nicht. „Meine Entschuldigung kann nichts wieder gut machen. Mir war wohl nicht bewusst, was ich gemacht habe. Seit dem Geschehen beschäftigt mich das die ganze Zeit.“ Susannas Mutter weinte während der Aussage, ihr Vater war wie versteinert.
RTL-Reporter Andreas Schopf zum Prozessauftakt
Susannas Leiche war erst am 6. Juni 2018 in einem Erdloch gefunden worden. Ali B. hatte sich kurz nach der Tat zusammen mit seinen Eltern in den Irak abgesetzt, wo er jedoch festgenommen und der Bundespolizei übergeben wurde, die ihn unter umstrittenen Umständen zurück nach Deutschland brachte. Seitdem sitzt er in Frankfurt in Untersuchungshaft. Ihm werden neben dem Mord und der Vergewaltigung an Susanna noch weitere Taten vorgeworfen, die allerdings in separaten Verfahren geklärt werden sollen.
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