Wenn die STIKO eine Impfung empfiehlt
Umfrage: 6 von 10 Eltern würden ihr Kind gegen Corona impfen lassen

Sechs von zehn Eltern sind bereit, ihr Kind gegen Corona impfen zu lassen, wenn es eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkomission (Stiko) gäbe. Das geht aus einer bundesweiten Online-Umfrage der Krankenkasse pronova BKK hervor. Bei der Umfrage wurden 1000 Erwachsene befragt, die mindestens ein minderjähriges Kind großziehen. 17Prozent der Befragten gaben sogar an, dass sie auch ohne eine Empfehlung der Stiko ihr Kind impfen lassen wollen.
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Manche Eltern befürworten nach Empfehlung sogar eine Impfpflicht
Neben der großen Impfbereitschaft unter den Eltern, nur 28 Prozent der Befragten wollen ihr Kind auf keinen Fall gegen Corona impfen lassen, finden sich sogar einige Befürworter einer Impfpflicht. Sollte die Stiko demnächst eine Empfehlung aussprechen, würden 34Prozent der befragten Eltern einer Impfpflicht zustimmen.
„Wir sehen einmal mehr, wie groß das Vertrauen der Eltern in die Stiko ist. Sie ist die Instanz, auf die Eltern ihre Entscheidungen beim Thema Impfen in vielen Fällen stützen“, erklärte Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK.
So ergab die Umfrage auch eine generell hohe Impfbereitschaft bei Impfempfehlungen der Stiko abseits der Corona-Immunisierung. 84 Prozent der Eltern gaben an, dass ihre Kinder durchgeimpft sind. Bei einigen der Standardimpfungen, wie zum Beispiel gegen Tetanus oder Polio, befürworten dreiviertel der befragten Eltern auch hier eine Impfpflicht.
Impfempfehlung lässt auf sich warten - Politik und EMA preschen vor
Während die Stiko mit einer Impfempfehlung für Kinder noch abwartet, hat die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna bereits für Kinder ab 12 Jahren zugelassen. Zudem beschlossen die Gesundheitsminister der Länder bereits Anfang August, dass sie Kindern zwischen 12 und 17 Jahren Impfungen in ihren regionalen Impfzentren ermöglichen werden. Inzwischen wurde bekannt, dass die Stiko Ende August eine aktualisierte Impfempfehlung für die Corona-Schutzimpfung bei Kindern veröffentlichen wird, bei der sie der Politik ein Stück entgegen kommen will, wie ein Sprecher dem Fernsehsender RBB gegenüber eröffnete. (dpa/jdr)