"Wir sind sehr stolz und fühlen uns privilegiert"

Romantische Regenbogen-Premiere! Erstes homosexuelles Paar in Chile sagt "Ja!"

Erste homosexuelle Ehe in Chile. Javier Silva und Jaime Nazar gaben sich auf einem Standesamt in Santiago de Chile das Ja-Wort.
Javier Silva und Jaime Nazar gaben sich auf einem Standesamt in Santiago de Chile das Ja-Wort.
Reuters

Premiere in Chile! In dem südamerikanischen Land haben sich zum ersten Mal zwei Männer das Ja-Wort gegeben – nachdem dort ein Gesetz für die gleichgeschlechtliche Ehe in Kraft getreten ist. Für das Paar ist damit ein Traum wahr geworden. „Das ist ein wichtiger Schritt für unser Land“, sagen sie.
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Gleichgeschlechtliche Ehe: "Das ist ein wichtiger Schritt für unser Land"

In Chile hat erstmals ein homosexuelles Paar geheiratet. Javier Silva und Jaime Nazar haben sich am 10. März auf einem Standesamt in Santiago de Chile das Ja-Wort gegeben, wie das Staatssekretariat für Menschenrechte des südamerikanischen Landes mitteilte. „Wir sind sehr stolz und fühlen uns privilegiert, hier zu sein zu dürfen“, sagte Silva dem Radiosender Cooperativa. „Das ist ein wichtiger Schritt für unser Land.“

Die beiden Männer sind seit sieben Jahren ein Paar. Vor drei Jahren sind sie eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingegangen. Javier und Jaime haben zwei Kinder. Das eine ist eineinhalb Jahre alt, das andere vier Monate. Die Ehe sei „ein sehr wichtiger Schritt für unsere Familie“, so Jaime Nazar gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Damit werden wir endlich im ganzen Land als gleichwertig zu all den anderen Familien anerkannt. Das ist ein wahr gewordener Traum für uns. Dass wir die ersten sind, ist ein historischer Moment. Wir sind stolz, diejenigen zu repräsentieren, die jahrelang für diesen Moment gekämpft haben.“

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Javier und Jaime wollen, dass ihre Kinder in einer toleranten Welt aufwachsen

Javier Silva blickt hoffnungsvoll in die Zukunft. „Wir hoffen, dass es einen Wandel in der Gesellschaft in Chile geben wird. Wir machen unsere Geschichte öffentlich, damit die Zukunft unserer Kinder friedlicher wird und sie glücklich sein können.“

Drei Monate nach der Verabschiedung im Parlament war am 10. März das Gesetz in Kraft getreten, das gleichgeschlechtliche Ehen zulässt. Zuvor konnten Homosexuelle in Chile lediglich eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen. In Lateinamerika sind gleichgeschlechtliche Ehen schon in Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Uruguay und Teilen von Mexiko möglich.

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Gleichgeschlechtliche Ehe in Deutschland seit 2017 erlaubt

Ein homosexuelles Paar hält Händchen, im Hintergrund sieht man die Regenbogen-Flagge, die für die LGBT-Community steht.
Die Regenbogen-Flagge steht weltweit für Vielfalt, Toleranz und Offenheit. Sie ist das Symbol der LGBTQI+-Community.
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In Deutschland wurde das Gesetz der „Ehe für alle“ erst vor wenigen Jahren erlassen. Seit dem 1. Oktober 2017 können gleichgeschlechtliche Paare heiraten. Laut dem Statistischen Bundesamt gab es bis 2020 knapp 57.000 gleichgeschlechtliche Eheschließungen. Knapp die Hälfte waren Umwandlungen bestehender Lebenspartnerschaften. Mit dem Gesetz können gleichgeschlechtliche Paare keine Lebenspartnerschaften mehr eingehen. Sie können „nur“ noch heiraten. Bestehende Eingetragene Lebenspartnerschaften können in Ehen umgewandelt werden, müssen es aber nicht. (sli mit dpa/reuters)