Ex-Mann und neue Partnerin sollen Tochter nach Paraguay entführt haben

Mutter fleht schluchzend vor laufenden Kameras um ihr Kind: „Wir alle haben dich unendlich lieb, mein Schatz“

Anne Maja R.-E.s Stimme bricht immer wieder, als sie in einer türkisfarbenen Bluse vor Journalisten in Paraguay sitzt und darum fleht, ihre Tochter endlich wieder sehen zu dürfen. Weil sie sich nicht mehr anders zu helfen wusste, ist sie von Deutschland nach Südamerika gereist, denn dort wird ihre entführte Tochter Clara vermutet. „Ich bin eine verzweifelte Mutter und ich suche meine Tochter hier in Paraguay“, liest die Mutter auf Spanisch von einem Zettel ab.
Update: Inwzischen hat sich das Paar den Behörden in Paraguay gestellt. Mehr dazu im Video.

Lara und Clara von Impfgegner-Eltern nach Paraguay verschleppt?

Doch nicht nur die zehn Jahre alte Clara ist verschwunden, sondern auch ihre Stiefschwester Lara wird vermisst. Anne Majas Ex-Mann soll sich mit Clara, seiner neuen Partnerin Anna Maria und deren Tochter ohne die Einwilligung der jeweils anderen Elternteile nach Paraguay abgesetzt haben. Das war bereits im November 2021. Seitdem hat Anne Maja ihre Clara nicht gesehen. Und auch Laras Vater weiß seitdem nicht, wo sein Kind ist.

Gerade am Montag dürfte das für ihn besonders schwer gewesen sein, denn es ist Laras Geburtstag. „Liebe Lara, du wirst heute 11 Jahre alt“, sagt die blonde Deutsche auf der Pressekonferenz in Paraguay direkt an die Stiefschwester ihres Kindes gewandt. „Wir hoffen, es geht dir gut und du kannst heute irgendwie feiern“, sagt sie und kämpft mit den Tränen. „Dein Papa ist sehr traurig, nicht mit dir feiern zu können und er vermisst dich sehr.“

Verzweifelte Mutter fleht ihren Ex an, weil sie ihre Tochter wiedersehen möchte

Auch an ihren Ex wendet sich Anne Maja direkt. „Andreas, bitte melde dich und beende diese furchtbare Situation“, fleht sie ihn an. Sie könne seit Monaten kein normales Leben mehr führen und habe nur noch schlaflose Nächte. „Sie können doch nicht ihre weitere Kindheit auf der Flucht verleben“, appelliert die verzweifelte Mutter an die Vernunft des Mannes. Er und seine neue Partnerin Anna Maria sollen zur Impfgegnerszene gehören und sich deshalb mit den Mädchen nach Paraguay abgesetzt haben, weil sie dort auf weniger strenge Corona-Regeln hofften.

Auch an ihre eigene Tochter wendet sich die Mutter bei der Pressekonferenz direkt und kann die Tränen endgültig nicht mehr zurückhalten. „Wir alle haben dich unendlich lieb, mein Schatz“, schluchzt sie ins Mikrofon vor ihr. „Wir vermissen dich alle ganz schrecklich“, erklärt Anne Maja. „Und es bricht mir das Herz, dass du nicht mehr bei uns bist.“ Ihre größte Hoffnung: Dass sie ihre Tochter bald wieder in den Armen halten kann. Doch dafür sind sie und die örtliche Polizei jetzt auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. (jgr)