Pandemie-Folge: Beratung zum Thema Schulverweigerung nimmt zu
Haben sich unsere Kinder zu sehr von der Schule entwöhnt?

Nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie fällt vielen Kindern und Jugendlichen der regelmäßige Schulbesuch schwer. Jeden Tag die Schulbank drücken, das ist offenbar für einige keine Selbstverständlichkeit mehr.
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Immer mehr Schulverweigerer
Nach Auskunft der Region Hannover steigt die Nachfrage nach Beratung zum Thema Schulverweigerung. Bei Kindern, die schon vor der Pandemie von Entwicklungsrisiken betroffen waren, müsse eine gute Begleitung und Unterstützung für die nächste Zeit gesichert werden, sagte Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover. "Unser Eindruck als Schulträger ist, dass sich das Thema Schulabstinenz in der Pandemie verschärft hat", äußert sich auch die Stadt Wilhelmshaven gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
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Schwierige Lebenslage ist oft schuld
Im Landkreis Harburg, Niedersachen wurden im vergangenen Jahr 517 Schulversäumnis-Meldungen registriert, 2020 waren es 349 und 2019 - also vor der Pandemie - 399. "Grundsätzlich befinden sich Schülerinnen und Schüler, die nicht regelmäßig zur Schule gehen, in schwierigen Lebenslagen", sagte ein Behördensprecher. Diese seien im Verlauf der Pandemie oft noch schwieriger geworden. Die Stadt Braunschweig erwartet, dass als langfristige Corona-Folge vor allem Kinder aus bildungs- und finanzschwächeren Familien keine oder schlechter qualifizierte Schulabschlüsse erlangen werden.
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Landesweite Zahlen zu unentschuldigten Fehlzeiten von Schülerinnen und Schülern liegen laut niedersächsischem Kultusministerium nicht vor. (dpa/agi)
