Unglaublicher Liebesbeweis
„Ich wollte mit meinem Mann alt werden“: Sabine Rau spendete ihrem Ehemann Stephan eine Niere
30 weitere Videos
Ein schöneres und bedeutsameres Geschenk hätte die 58-jährige Sabine Rau aus Gießen ihrem 59-jährigen Ehemann Stephan kaum machen können. In einer bewegenden Geste der Liebe hat sie sich vor zehn Jahren dazu entschlossen, ihm ihre Niere zu spenden und somit sein Leben zu retten. Wie das Paar zehn Jahre später auf diese schwere Zeit zurückschaut, im Video.
Langes Leiden: Sechs Jahre vergebliches Warten auf einen Spender
Das Schicksal schlug gnadenlos zu, als bei Stephan Rau im Jahr 2013 eine erblich bedingte Nierenerkrankung diagnostiziert wird. Die Aussichten auf eine schnelle Heilung waren gering, denn ohne eine Organspende hätte der heute 59-Jährige nicht überleben können. In der Hoffnung eine passende Niere zu erhalten, lässt sich Stephan auf eine Warteliste für Spenderorgane setzen – doch die Realität ist ernüchternd. Ganze sechs Jahre wartet der 59-Jährige vergeblich auf eine lebensrettende Nierenspende. Nach zwei schweren Hirnblutungen blieben ihm nur noch wenige Monate zu leben.
Lese-Tipp: Organspenden: 1100 Wartende und 48 Spender
Der Gedanke an die möglichen Konsequenzen und den Verlust ihrer besseren Hälfte war für Sabine Rau unerträglich. Inmitten dieser emotionalen Achterbahnfahrt der Hoffnung und Enttäuschung fasste sie den mutigen Entschluss, ihrem Ehemann eine Niere zu spenden.
Im RTL-Interview erzählt sie: „Ich wollte einfach mit meinem Mann alt werden und ich wollte, dass meine Kinder weiterhin ihren Vater haben. Die waren klein, der Jüngste war sechs Jahre alt. Ich hatte keine andere Wahl. Mir hat der Arzt gesagt, dass sein Leben in den nächsten Monaten zu Ende gehen wird.“
Organspender-Mangel: Lebensrettende Ressource ist knapp
Eine Lebendorganspende wie die von Sabine Rau wäre nicht nötig gewesen, wenn es genügend Freiwillige gäbe, die sich dazu entscheiden, ihre Organe zu spenden. Allein in Hessen warten aktuell 600 Menschen auf ein Spenderorgan. Im Jahr 2022 haben landesweit 51 Menschen ihre Organe gespendet, die Tendenz sinkt. Aufgrund der niedrigen Spenderzahl ist die Warteliste lang. „Das führt dazu, dass ein Patient acht bis neun Jahre wartet. Das ist extrem lang. Wir haben dann einzelne Patienten, die bis zu vierzehn bis fünfzehn Jahre warten und diese Wartezeit hat erhebliche Konsequenzen“, erklärt uns Prof. Dr. Rolf Weimer im RTL-Interview.
Lese-Tipp: Nach Organspende: Fünffachvater Hendrik Verst kämpft sich zurück ins Leben
Empfehlungen unserer Partner
Ehepaar steht hinter der lebensrettenden Entscheidung
Stephan hatte großes Glück! Die Liebe seiner Frau und der unbändige Wunsch von Sabine, ihm zu helfen, haben ihm das Leben gerettet. Doch diese Entscheidung war auch für ihn nicht leicht: „Es ist ein Eingriff an einer gesunden Frau. Darf ich das Angebot annehmen? Wir haben lange Gespräche darüber geführt und meine Frau hat mir immer vermittelt, dass sie auch einen Vorteil davon hat, wenn sie einen gesunden Mann an ihrer Seite hat“, erklärt uns Stephan Rau.
Das Ehepaar bereut auch zehn Jahre nach der Transplanation die Entscheidung nicht: „Bereuen, die Entscheidung? Nein! Nie! Sofort morgen wieder!“, so Sabine und Stephan Rau.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen relevanten Inhalt der externen Plattforminstagram, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt einfach mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder ausblenden. Weitere Einstellungenkönnen Sie imPrivacy Centervornehmen.
So bekommt ihr einen Organspendeausweis
Der schnellste Weg, um eine Bereitschaft zur Organspende zu zeigen, ist der Organspendeausweis. Dieser ist in vielen Apotheken, Krankenhäusern oder Hausärzten erhältlich. Auf dem Ausweis können potenzielle Spender einer Organ- und Gewebespende zustimmen, sie ablehnen oder nur bestimmte Organe und Gewebe für eine Spende freigeben. Zudem kann eine bestimmte Person benannte werden, die im Fall der Fälle über eine Organ- und Gewebespende entscheidet. (mva/jer/aba)