Die wichtigsten Änderungen zum 1. November 2020Neue Corona-Regeln, Berliner Flughafen, Nutri-Score und mehr

Aufgrund der immer weiter steigenden Infektionszahlen beschlossen Bund und Länder in einem Krisentreffen neue Corona-Einschränkungen. Vor allem die Gastronomie und private Treffen sind davon betroffen. Doch auch sonst gibt es im November jede Menge Neuigkeiten: Nach jahrelanger Verspätung wird der Berliner Flughafen eröffnet, die Ernährungsampel Nutri-Score geht an den Start und ein neues Gesetz tritt in Kraft. Die wichtigsten Änderungen im neuen Monat haben wir hier für Sie zusammengefasst!
Neue Corona-Regeln ab 2. November

Die Corona-Neuinfektionszahlen steigen immer weiter an. Am Mittwoch, den 28. Oktober, verhandelten Angela Merkel und die Ministerpräsidenten deshalb bei einem Krisentreffen, wie es in Deutschland weitergeht.
Beschränkung von privaten Kontakten auf ein Minimum – also Treffen von höchstens zwei Hausständen.
Schließung von Restaurants, Kneipen, Clubs und Bars
Schließung von Freizeit- und Kultureinrichtungen wie Museen, Theatern, Opernhäusern, Kinos, Freizeitparks, Bordelle oder Fitnessstudios
Untersagen von "Freizeit- und Amateursportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen, Schwimm- und Spaßbädern"
Schließung von Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnlichen Dienstleistungsbetrieben, in deren Bereich eine körperliche Nähe unabdingbar ist
Beschränkung von Übernachtungsangeboten, nur „notwendige und ausdrücklich nicht touristische" Übernachtungen erlaubt
Weiter möglich bzw. geöffnet sind:
Medizinisch notwendige Behandlungen, zum Beispiel Physiotherapien
Friseursalons unter den bestehenden Auflagen zur Hygiene
Geschäfte des Einzelhandels unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen; außerdem mit nicht mehr als einem Kunde pro 10 Quadratmeter Verkaufsfläche
Schulen und Kindergärten. Angesichts der hohen Infektionszahlen sollen weitere Schutzmaßnahmen durch die Länder eingeführt werden.
Alle wichtigen Neuigkeiten zum Coronavirus können Sie im Liveticker auf RTL.de verfolgen.
Einreise aus Risikogebieten im Ausland: Neue Quarantäne-Verordnung

Ursprünglich sollten die Änderungen schon zum 15. Oktober in Kraft treten – jetzt sind sie für den 8. November geplant: Die neue Muster-Quarantäneverordnung für Rückkehrer aus ausländischen Corona-Risikogebieten dient laut Bundesregierung als „gemeinsame Arbeitshilfe“, die konkrete Umsetzung liegt aber bei den Bundesländern. Reisende sollten sich also über die jeweils geltenden Regeln informieren.
Laut der neuen Verordnung gilt:
Wer sich in den zehn Tagen vor der Einreise in einem vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuften Land oder einer solchen Region aufgehalten hat, muss bei seiner Rückkehr unverzüglich für zehn Tage in Quarantäne gehen.
Zudem muss sich die Person beim Gesundheitsamt melden.
Wer die Selbstisolation vorzeitig beenden möchte, kann frühestens am fünften Tag nach der Einreise einen Coronavirus-Test machen lassen. Wenn das Ergebnis negativ ist, endet die Pflicht zur Quarantäne. In jedem Fall ist das Gesundheitsamt über das Ergebnis zu informieren.
Wenn der Test negativ ausfällt, aber innerhalb von zehn Tage Symptome einer Covid-19-Erkrankung auftreten, müssen Betroffene einen weiteren Test machen.
Eröffnung des Berliner Flughafens BER

Nach neun Jahren Verspätung und sechs geplatzten Terminen war es am 31.10. tatsächlich soweit: Der Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“, kurz BER, nahm den Betrieb auf. Groß gefeiert wurde das aber nicht – zum einen wegen Corona, zum anderen wegen der jahrelangen Verzögerungen. Auch die Kostensteigerung von rund 2,7 Milliarden auf knapp sechs Milliarden Euro sei laut Airportchef Engelbert Lütke Daldrup nicht akzeptabel. Deshalb könne man sich nicht mit dem Projekt brüsten. "Es gibt keine große Party. Wir machen einfach auf“, kündigte er schon im September an.
Am Samstag landeten die ersten beiden Maschinen von Lufthansa und Easyjet auf dem neuen BER in Berlin-Schönefeld. Der alte Flughafen Tegel wird am 8. November vom Netz genommen, Forschung und Gewerbe sollen dort den Platz einnehmen.
Der offiziell erste BER-Flug hebt am 1.11. planmäßig um 6:45 Uhr von der Nordbahn des Flughafens ab - eine Easyjet-Maschine nach London Gatwick.
Wie die dreimonatige Generalprobe am BER ablief, können Sie hier nachlesen.
Start der Ernährungsampel Nutri-Score

Zum 1. November 2020 wird in Deutschland die Ernährungskennzeichnung Nutri-Score auf freiwilliger Basis eingeführt. Mit Hilfe der Nährwert-Ampel vom grünen A bis zum roten E sollen Verbraucher zukünftig auf den ersten Blick erkennen können, ob das entsprechende Lebensmittel zu einer gesunden Ernährung beiträgt oder eher nicht. Neben Zucker, Fett und Salz werden auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe in die Gesamtbewertung einbezogen.
Ob sie den Nutri-Score auf die Vorderseite ihrer Produkte drucken, bleibt allerdings den Herstellern überlassen. Unter anderem der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherorganisation Foodwatch fordern deshalb eine EU-weit verpflichtende Einführung der Kennzeichnung. Frankreich, Spanien und Belgien haben die Verbraucher-Hilfe bereits eingeführt. Die Schweiz und die Niederlande haben zugestimmt, den freiwilligen Nutri-Score zu übernehmen.
Wie der Nutri-Score berechnet wird, erfahren Sie hier.
Steuerklassen-Wechsel: Frist läuft am 30.11. aus
Seit Anfang 2020 können Ehepaare und Lebenspartner mehrmals im Jahr ihre Steuerklasse ändern und damit die für sie steuergünstigste Kombination wählen – vorher ging das nur einmal jährlich, wie der Verein „Vereinigte Lohnsteuerhilfe e. V.“ (VLH) erklärt. Wer allerdings möchte, dass eine bestimmte Steuerklassenkombination noch für das laufende Jahr gilt, muss sie nach wie vor bis spätestens zum 30. November geändert haben. Damit sind diejenigen gemeint, die im Laufe eines Kalenderjahres ihre Steuerklassenkombination nicht geändert haben, aber für die eine andere Kombination vorteilhaft wäre.
Die 10 häufigsten Steuer-Irrtümer: Was wirklich stimmt, erklären wir hier.
Kfz-Versicherungswechsel: Stichtag am 30.11.

Wer bei seiner Kfz-Versicherung sparen will, sollte ebenfalls den 30. November im Blick behalten. Bis zu diesem Datum muss ein Wechsel nämlich schriftlich eingereicht worden sein, da die meisten Anbieter eine Kündigungsfrist von einem Monat festsetzen. Verstreicht diese Frist, verlängert sich die Versicherung in der Regel um weitere 12 Monate. Doch Treue lohnt sich nicht: Laut einer Stichprobe des rbb-Verbrauchermagazins „Super.Markt" sind bei einem Wechsel 150 Euro Ersparnis realistisch.
Einige Versicherer akzeptieren auch die Kündigung per E-Mail oder sogar schon mittels einer WhatsApp-Nachricht. Die Kündigung sollte den Grund enthalten und alle bedeutsamen Daten, wie Kennzeichen und Versicherungsnummer. Wie Sie Ihre Kfz-Versicherung ganz einfach wechseln können, erklären wir hier.
Playstation 5: Verkaufsstart in Deutschland
Aufgrund der massiven Nachfrage dürfte der Hersteller allerdings die Produktion weiter ankurbeln und in den kommenden Wochen neue Kontingente nachreichen. Für Gaming-Fans lohnt es sich daher, die Online-Angebote von großen Handelsketten wie Saturn, Media Markt oder auch Amazon im Auge zu behalten. Hier könnte die PS5 immer wieder mal zu haben sein. Viele Händler legen außerdem Kontingente für den Vor-Ort-Verkauf zurück, sodass Kunden am Release-Tag nicht vor leeren Regalen stehen. Hier zählt Schnelligkeit.
Gebäudeenergiegesetz tritt in Kraft

Am 1. November tritt das Gebäudeenergiegesetz in Kraft. Es gehört zum Klimaschutzprogramm der Bundesregierung und soll dazu beitragen, den Primärenergiebedarf von Gebäuden zu senken. Erreicht werden soll das durch effizientere Anlagen und baulichen Wärmeschutz.
Laut dem Onlineportal „infranken.de“ sind bei einer Haussanierung zukünftig neben Vermietern und Verkäufern auch Makler verpflichtet, einen Energieausweis vorzulegen und bei Vertragsabschluss zu übergeben. Sie müssen also bei der Immobilienanzeige sämtliche Informationen vorlegen. Zudem ist ein Beratungsgespräch Vorraussetzung für eine Sanierung. Für Öl- und Kohleheizungen sind ab 2026 Einschränkungen geplant.
Quelle: dpa/RTL


