Dramatische Aussichten
Novak Djokovic droht nach Annullierung des Visums die Inhaftierung
Der Traum vom historischen 21. Grand-Slam-Triumph ist für Novak Djokovic erneut geplatzt. Der Einwanderungsminister von Australien hat dem serbischen Tennisstar an diesem Freitag das Einreisevisum entzogen. Für den 34-Jährigen bedeutet das: Er darf sich nicht mehr im Land aufhalten. Aber wie geht es nun weiter?
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Rückkehr ins Park Hotel?
Novak Djokovic droht offenbar eine Rückkehr ins Einreisehotel. Dort hatte er bereits einige Tage verbracht, nachdem ihm zum ersten Mal das Visum entzogen war, ehe ein Gericht entschied, dass er wegen eines Formfehlers der Behörden doch einreisen dürfe. Die Rückkehr in das Park Hotel in Carlton, in dem sonst Flüchtlinge untergebracht sind, käme einer Inhaftierung gleich. Möglich ist aber offenbar auch eine Unterbringung an einem anderen Ort zur Ausreise.
Wie die stets sehr gut informierte australische Zeitung „The Age“ berichtet, könnte Djokovics Festsetzung innerhalb der nächsten Stunden passieren. Das dieser Vorgang legitim wäre, erklärt der ehemalige stellvertretende Sekretär der Einwanderungsbehörde, Abul Rizvi, der Zeitung: „Wenn der Minister beschließt, Djokovics Visum zu annullieren, muss er sofort wieder inhaftiert werden.“ Wo sich der Spieler aktuell aufhält, ist unklar. Womöglich im Büro seiner Anwälte, spekulierte „The Age“. Dort könnte über einen Einspruch diskutiert werden.
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Beantragt Djokovic ein Überbrückungsvisum?
Unklar ist bisher, bis wann ein weiterer Einspruch der Djokovic-Seite vor Gericht verhandelt werden müsste, damit der Topfavorit in Melbourne doch noch an den Start gehen darf. Dies müsste wohl an diesem Wochenende geschehen. Denkbar ist nach Medienberichten auch ein Überbrückungsvisum.
Der Weltranglistenerste bekommt aber offenbar auch nochmal die Chance zum Gespräch. Wie mehrere Medien im Land berichten, dürfe er mit Einwanderungsbeamten sprechen. Was das für Folgen haben könnte, ist noch nicht bekannt. Djokovics Visum war in einer persönlichen Entscheidung von Einwanderungsminister Alex Hawke zuvor ein zweites Mal für ungültig erklärt worden. Dies sei gut begründet und „im öffentlichen Interesse“, hatte der Minister mitgeteilt. (tno)