Baby kam mit offenem Rücken zur Welt
Not-OP eine Woche nach der Geburt: Frühchen Kennedy Anne kämpft ums Überleben
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Der Arzt stellte sie vor die Wahl: OP oder Abbruch
Es war alles perfekt. Tyler und Kim Goens aus dem US-Bundesstaat Kalifornien sind glücklich verheiratet, haben einen einjährigen Sohn und erwarten Baby Nr. 2. Die Freude könnte kaum größer sein. Doch während der Schwangerschaft erfahren die beiden bei einer Routine-Untersuchung, dass etwas mit ihrer ungeborenen Tochter nicht stimmt. Der Arzt stellt die Eltern vor die Wahl: Not-OP oder Schwangerschaftsabbruch.
Tyler und Kim entscheiden sich für ihr Kind. Die kleine Kennedy Anne kommt nach nur 26 Wochen Schwangerschaft zur Welt – mit einem offenen Rücken. Das Mädchen hat Spina bifida, eine Fehlbildung von Wirbelsäule und Rückenmark. Nur eine Woche nach ihrer Geburt muss sie in einer Spezial-Klinik operiert werden, nun wird sie drei Monate auf der Intensivstation betreut. Wie tapfer die Kleine gemeinsam mit ihrer Familie kämpft und warum ihr Bruder nun mehrere Monate ohne seine Eltern leben muss – die ganze rührende Geschichte sehen Sie im Video.
Was ist Spina bifida?
Spina bifida, auch "offener Rücken" oder Spaltwirbel genannt, ist eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks. In der dritten bis vierten Schwangerschaftswoche entsteht beim Embryo das sogenannte Neuralrohr. Aus diesem entwickelt sich später das zentrale Nervensystem. Verschließt sich das Neuralrohr in dieser Phase nicht oder nicht vollständig, können Fehlbildungen von Wirbelsäule, Rückenmark oder Gehirn die Folge sein.
Spina bifida tritt etwa bei jedem tausendsten Neugeborenen auf. Die Beeinträchtigungen für Betroffene können von Sensibilitätsstörungen bis zur Querschnittlähmung reichen. Häufig leiden Betroffene auch unter Blasen- und Darmentleerungsstörungen. Auch geistige Einschränkungen sind möglich. Meist werden Kinder mit Spina bifida direkt nach der Geburt operiert und anschließend physiotherapeutisch betreut.
Warum ein Neuralrohrdefekt auftritt, ist noch nicht geklärt. Vermutlich spielen sowohl genetische Faktoren als auch Umwelteinflüsse eine Rolle. Mit hoher Wahrscheinlichkeit begünstigt Folsäuremangel im Frühstadium der Schwangerschaft die Ausbildung einer Spina bifida. Als Auslöser im Verdacht stehen auch bestimmte Medikamente gegen Epilepsie und ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus der Mutter.