Drohen hohe Nachzahlungen?

Steigende Energiekosten bringen Mieter in Schwierigkeiten

Ein Stromzähler
Hohe Strom- und Gaskosten lösen Sorgen aus.
bra abl, dpa, Jan Woitas

Wohnungsgenossenschaften und kommunalen Wohnungsgesellschaften in Niedersachsen und Bremen haben sich tief besorgt über die Folgen der exorbitant steigenden Energiekosten für die Mieter geäußert. Ihre Befürchtung: drohende Nachzahlungsforderungen, die viele Mieter in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen könnten.

"Wir sind sehr besorgt."

Die Direktorin des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vdw) Susanne Schmitt ist wegen der steigenden Energiekosten beunruhigt: „Wir sind sehr besorgt." Der Grund: Es gibt zahlreiche Familien, Senioren, Alleinerziehende und Berufsanfänger, die Monat für Monat scharf kalkulieren müssten und auf bezahlbare Mietwohnungen angewiesen seien.

Die Preissprünge liegen bei mehr als 80 Prozent

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www.imago-images.de, imago images/teamwork, Ute Klaphake via www.imago-images.de

Die Energiekosten steigen schon seit einiger Zeit, gerade die Gaspreise scheinen zu explodieren: Die Preissprünge am Gasmarkt lagen laut vdw schon Anfang 2022 bei mehr als 80 Prozent. Und der Krieg in der Ukraine habe diese Entwicklung noch einmal massiv beschleunigt.

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Erster großer Betrieb kapituliert vor den explodierenden Energiekosten

Auch die erste Niedersächsische Firma gibt wegen der hohen Gaspreise auf: Die Papierfabrik der Firma Delkeskamp in Nortrup wird geschlossen. Die Konzernleitung der Verpackungswerke sieht keinen anderen Ausweg mehr: Die steigenden Kosten und dabei explizit die Gaspreise zwingen das Unternehmen zu diesem harten Schritt. Hunderte Mitarbeiter werden dadurch ihren Arbeitsplatz in der sonst ländlichen Region verlieren. Doch: Durch die sofortige Schließung sollen das Unternehmen und alle weiteren Arbeitsplätze in den anderen Bereichen geschützt werden, denn die beiden weiteren Betriebszweige, Wellpappe und die Schaumstoff-Herstellung, sollen an weiter bestehen bleiben.

Was können Mieter tun?

Den betroffenen Mietern empfahl der Verband schnell zu prüfen, ob sie wohngeldberechtigt seien und demzufolge auch den Heizkostenzuschuss erhalten können, den die Bundesregierung auf den Weg gebracht habe.

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„Wohngeld zu beantragen, ist gerade in diesen schwierigen Zeiten nichts, für das man sich schämen muss“, sagte Schmitt. Wohngeld diene dazu, dass man in seiner vertrauten Wohnung wohnen bleiben könne, denn das wünschen sich natürlich viele Mieter. (dpa/mup)