„Die Belastung für die Beschäftigten ist immens."

Mehr Corona-Patienten und kranke Pflegekräfte in Niedersachsen

Fabian Strauch
Eine Pflegekraft geht auf einer Intensivstation über den Flur. Foto: Fabian Strauch/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Die steigende Zahl an Krankenhauspatienten, die mit dem Coronavirus infiziert sind, macht den Krankenhäusern in Niedersachsen zu schaffen. Für die Kliniken bedeute die hohe Anzahl von Covid-19-Patienten auf den Normalstationen aufgrund der Anforderungen an den Infektionsschutz einen deutlich erhöhten Isolations- und damit Arbeitsaufwand, sagte ein Sprecher der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft in Hannover gegenüber der dpa. Das gelte unabhängig davon, ob Covid-19 die Hauptdiagnose sei. „Die Belastung für die Beschäftigten ist immens." Auch die Zahl der Intensivpatienten mit Covid-19 nehme wieder zu.

Viele kranke Pflegekräfte

30.11.2021, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Krankenpflegerin Anne-Marie Kalinowski legt vor einem der Behandlungszimmer der Intensivstation in der Universitätsmedizin Rostock ihre Schutzkleidung an. Angesichts der sprunghaft zunehmenden Zahl von Corona-Infizierten und der hohen Auslastung der Intensivstationen hat die Universitätsmedizin einen Covid-Ethikbeirat gebildet. Auch Patienten aus Sachsen werden in der Klinik behandelt. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Seit Mitte März gilt eine Impfflicht gegen das Coronavirus in Pflege und Medizin.
jbu tba, dpa, Jens Büttner

Gleichzeitig hätten krankheits- und quarantänebedingte Personalausfälle fast flächendeckend in den Kliniken zugenommen und brächten die Krankenhäuser in Bedrängnis. Bundesweit verzeichneten rund 90 Prozent der Kliniken höhere Personalausfälle wegen Erkrankungen als sonst um diese Jahreszeit üblich. Das sei auch in Niedersachsen so. Gleichwohl stehe eine Überlastung des Gesundheitswesens nicht unmittelbar bevor.

Corona-Rettungsschirm ist ausgelaufen

Die Krankenhausgesellschaft bemängelte aber, dass die Politik die Kliniken im Unklaren über eine weiterhin notwendige wirtschaftliche Absicherung lasse. „Aufgrund der coronabedingten Personalausfälle müssen die Krankenhäuser ihr Leistungsangebot einschränken, was erhebliche Erlösausfälle und einen Verlust an Liquidität nach sich zieht", hieß es. Es sei unverständlich, dass der Corona-Rettungsschirm für die Krankenhäuser am 19. März ausgelaufen sei. (dpa/kum)