„Psychisch sehr kaputt“ Sein Leben mit Psoriasis: Wie Nicolas Puschmann gelernt hat, sich selbst zu mögen
Er habe „alles ausprobiert“ und war „todestraurig“, gesteht Nicolas Puschmann im Interview mit RTL über sein Leben mit der Autoimmunkrankheit Psoriasis. Der 32-Jährige habe nach jahrelangen Arztbesuchen endlich ein Mittel gefunden, das ihm helfe. Die Krankheit habe ihn dennoch „psychisch sehr kaputt“ gemacht, wie er oben im Video verrät. Aber damit ist jetzt Schluss, und Nicolas Puschmann setzt ein starkes Zeichen für andere Betroffene.
Nicolas Puschmann leidet an Psoriasis
Den ersten großflächigen Ausbruch habe Nicolas Puschmann vor zehn Jahren, also im Jahr 2013 gehabt, nachdem er eine schwere Mandelentzündung hatte. „Auf einmal fing ich an, am ganzen Körper – an den Füßen, Beinen, Po, Intimbereich, Rücken, Brust, Hals – überall rote Punkte zu bekommen“, erinnert er sich im Gespräch mit RTL zurück.
Bis er allerdings die Diagnose Psoriasis, geläufiger bekannt als Schuppenflechte, bekommen habe, geschweige denn ein hilfreiches Medikament, seien Jahre vergangen – und etliche Versuche Linderung zu finden. Sogar an drei Studien habe er teilgenommen. „Die Verzweiflung war so groß, dass ich mir gedacht habe: ‚Es ist mir egal, ob ihr das Medikament als allererstes bei mir ausprobiert oder nicht. Hauptsache, ich habe irgendeine Linderung!’ Mir war am Ende alles recht“, erklärt er heute seine Gefühlslage von damals.
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Nach langem Leiden hat er endlich Hilfe bekommen
Durch einen Freund, der ebenfalls an der Autoimmunerkrankung leide, sei er nach jahrelangem, aber auf Dauer erfolglosem Ärztemarathon, auf ein Mittel aufmerksam geworden, das ihm helfe. Dieses müsse er nun einmal im Monat spritzen, wie er erzählt. Ohne diesen Freund wäre er wohl nicht darauf gekommen.
„Ich war todestraurig! Ich habe im Sommer nichts ausgezogen. Ich habe mir Handschuhe angezogen, Long Sleeves, dass man nichts sieht…“, schildert der Entertainer seine verzweifelte Situation als junger Zwanzigjähriger. „Die Blicke hälst du kaum aus! Das ist für die Psyche nicht wirklich toll. Du hast kein Sexualleben mehr, du datest nicht mehr – du verschanzt dich einfach hinter Stoffen!“
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Nicolas Puschmann musste lernen, sich zu mögen
Das Medikament habe ihm seine „emotionale Freiheit“ wiedergegeben, „weil ich mich wieder mag.“ Heute postet sich der ehemalige „Prince Charming“ von 2019 gerne auch mal oberkörperfrei, feiert die Freizügigkeit. „Das hätte ich mir damals nie vorstellen können!“ Deswegen zelebriere ich umso mehr das Leben, auch mal freizügig zu sein! Manche denken sich: ‚Okay, der ist einfach freizügig...’ Für mich ist es einfach: ‚Boah, endlich mag ich mich so!’ Weil früher habe ich mich so einfach nicht gemocht.“
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Psychotherapie habe ihm auch dabei geholfen. Auch daraus macht der Reality-Star kein Geheimnis! „Weil ich mich neu sortiert habe oder in den letzten zwei Jahren gelernt habe, mich selbst zu mögen und zu mir zu stehen“, fasst er die vergangene Zeit zusammen.
Nicolas Puschmanns Offenheit macht anderen Betroffenen Mut
Als Nicolas Puschmann in seiner Insta-Story vor einigen Tagen zum allerersten Mal ausführlich über seine Krankheit gesprochen hat, haben ihn nachfolgend viele Nachrichten anderer Betroffener erreicht, die ihm danken. Auch dafür, dass er erzählt, was ihm genau geholfen habe.
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Seine Botschaft an alle Betroffenen: „Lasst Euch nicht unterkriegen. Lasst Euch nicht abwimmeln. Sucht Euch einen Arzt oder Ärztin, die Euch ernst nimmt. Sprecht offen über Eure Ängste mit engen Freunden.“ Und allen die nicht betroffen sind, sagt er: „Hört auf Menschen zu beurteilen oder zu verurteilen, wenn jemand anders ausschaut oder einen Makel hat.“