Nach der Horror-WM in Katar

Nicht nur Thomas Müller - auch dieser DFB-Star denkt an einen Rücktritt

FIFA World Cup Qatar 2022 Group E match between Costa Rica and Germany at Al Bayt Stadium on December 01, 2022 in Al Khor, Qatar. Costa Rica Deutschland enttäuscht nach dem Ausscheiden deutsche Bank Ilkay Guendogan of Germany Youssoufa Moukoko of Germany Armel Bella Kotchap of Germany Thomas Mueller of Germany David Raum of Germany Jonas Hofmann of Germany Christian Guenter of Germany Leon Goretzka of Germany Niklas Suele of Germany Fussball WM 2022 in Qatar FIFA Football World Cup 2022 Copyright by : sampics Photographie
Die deutschen Nationalspieler waren nach dem WM-Aus tief enttäuscht.
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Nach dem blamablen WM-Aus wollen wohl mehrere Nationalspieler persönliche Konsequenzen ziehen. Den Anfang machte Thomas Müller. „Der Stachel sitzt brutal tief, gefühlt tiefer als sonst“, schrieb der Bayern-Star auf Instagram. Er „werde trotz aller Erfahrung mit großen Erfolgen und auch krachenden Niederlagen diesmal etwas Zeit brauchen, um alles einordnen zu können“.

Thomas Müller deutet Rücktritt an

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Bereits unmittelbar nach dem Ausscheiden äußerte sich der 33-Jährige in einem Interview sichtlich emotional und deutete seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft an. Müller sagte: „Falls das mein letztes Spiel für Deutschland gewesen sein sollte, ein paar Worte an die deutschen Fans: Es war ein enormer Genuss. Vielen Dank. Ich habe immer versucht, mein Herz auf dem Platz zu lassen. Manchmal gab es Freudentränen, manchmal Schmerzen. Ich habe es mit Liebe getan. Alles weitere muss ich jetzt erstmal überlegen."

Auch Ilkay Gündogan denkt über DFB-Aus nach

Wie der „Kicker“ nun in seiner Montagsausgabe berichtet, wird Müller seine glorreiche Nationalmannschafts-Karriere (u.a. Weltmister 2014 in Brasilien) wohl tatsächlich selbst beenden. Und damit soll er nicht der einzige sein: Auch Ilkay Gündogan stehe vor dieser Überlegung, berichtet das Sportmagazin.

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Gündogan hat seit seinem Debüt im Jahr 2010 insgesamt 66 Länderspiele (17 Tore) für die DFB-Elf absolviert. Die WM 2014 verpasste er aufgrund einer Verletzung, sonst könnte er sich heute wohl auch Weltmeister nennen. Es ist nicht das erste Mal, dass der Mittelfeldspieler mit einem Abschied kokettiert: Schon nach der letzten Europameisterschaft soll Gündogan Rücktrittsgedanken gehabt haben. Doch Neu-Nationaltrainer Hansi Flick leistete damals erfolgreich Überzeugungsarbeit.

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Wie geht es mit Manuel Neuer weiter?

Manuel Neuer hat hingegen angekündigt, weiterhin die deutsche Nummer eins sein zu wollen. Der 36-Jährige würde gerne weitermachen im Nationaltrikot, wenn er denn „eingeladen wird und die Leistung stimmt“, wie er anmerkte. Der zum WM-Rekordtorwart aufgestiegene Bayern-Profi wäre bei der Heim-EM im Sommer 2024 dann 38 Jahre alt. Ob Neuer nach mehr als 13 Jahren und 117 Länderspielen weitermacht, hängt sicherlich auch davon ab, ob Flick Bundestrainer bleibt.

Der „Kicker“ schreibt derweil, dass Neuers Fortbestand als Nummer 1 nach teils überschaubaren Leistungen in Katar gar nicht so selbstverständlich sei wie vom Torhüter proklamiert. Womöglich werde sich genau an dieser Personalie entscheiden, ob Flick als Bundestrainer unbequemen Personalentscheidungen weiter aus dem Weg gehe – oder ob er künftig eine klare Linie finde.

Der Fahrplan zur Aufarbeitung des WM-Desasters steht indes mittlerweile: Nach SID-Informationen kommt es am Mittwoch in Frankfurt/Main zum ersten Treffen zwischen dem DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf, seinem Vize Hans-Joachim Watzke, Bundestrainer Hansi Flick und Geschäftsführer Oliver Bierhoff. Eine sofortige Entscheidung über die Zukunft der Verantwortlichen ist aber nicht zu erwarten. (jlu/sid/dpa)