Die irrsten Zahlen zum Super Bowl
Rihanna, Milliarden Chicken Wings, Millionen Liter Bier - und ein Ei
Panem et Circences, Brot und Zirkusspiele: Zu keinem Sportevent auf der Welt passt das politische Programm der römischen Caesaren besser als zum Super Bowl der NFL. Das Football-Spektakel ist ein amerikanisches National-Heiligtum. Dass dabei elf Spieler ein Leder-Ei werfen (oder ab und an treten) und sich über den Haufen rennen, ist für manche nur das Beiwerk eines echten (US-)Feiertags. Wir liefern irre Zahlen und kuriose Statistiken zur American-Football-Sause – Stichwort: Chicken-Wings-Verbrauch …
Wer spielt beim Super Bowl eigentlich wann und wo?
Haken wir zunächst das Sportliche ab: Bei der der 57. Auflage des Super Bowls („Super Bowl LVII“ für alle Fans des Römischen Reichs) treffen die Philadelphia Eagles auf die Kansas City Chiefs. Schauplatz ist das State Farm Stadium in Glendale/Arizona, das 73.000 Fans Platz bietet.
Eagles vs. Chiefs – es ist auch das Duell der Quarterback-Stars Patrick Mahomes (Kansas) und Jalen Hurts. Historisch: Zum ersten Mal kämpfen zwei schwarze Spielmacher um die Football-Krone.
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VIDEO: Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes beißt auf die Zähne - Chiefs im Super Bowl
Eagles gegen Chiefs: Was kostet ein Ticket beim Super Bowl?
Das „günstigste“ (Marketing-Profis würden von preiswert sprechen) Ticket, ein Sitzplatz im Abschnitt 436, kostet den Daten von SI Tickets zufolge schon mehr als 6.000 Dollar (5.600 Euro). Im Schnitt müssen die Amerikaner fast 11.000 Dollar (10.260 Euro) löhnen, um bei der Mutter aller Football-Spiele live dabei zu sein. Ein richtig guter Platz in der Arena auf dem Oberdeck mit herrlichem Blick auf das Geschehen – man glaubt es kaum – geht für 40.723 Dollar (37.982 Euro) weg. Und die edlen VIP-Tickets in den Logen? Jenseits der 50.000 Dollar.
Wer singt in der Halbzeitshow des Super Bowl?
Für ganz viele Super-Bowl-Bekloppte fast so wichtig wie die Spielzüge aufm Platz: Wer beschallt uns in der Halbzeit? In diesem Jahr rockt die neunmalige Grammy-Gewinnerin Rihanna die Half-Time-Show.
Vor dem Anpfiff (Montagfrüh, 0.30 Uhr deutscher Zeit, LIVE auf DAZN und bei ProSieben) nimmt Countrysänger Chris Stapleton die mehr als 100 Millionen TV-Zuschauer in den USA und die mehr als 800 Millionen in aller Welt mit ins „land of the free and the home of the brave“ – er singt die Nationalhymne. Der Musiker Babyface trällert „America the Beautiful“, Schauspielerin Sheryl Lee Ralph „Lift Every Voice and Sing“.
Was kostet ein Werbespot beim Super Bowl?
Für Unternehmen, die sich in Szene setzen wollen, ist der Super Bowl ein (teurer) Traum. Denn: Ein Football-Spiel ist ständig unterbrochen, das Ei wird während des drei- bis vierstündigen Spiels im Schnitt nur elf Minuten „aktiv“ bewegt. In der Glotze also jede Menge Zwischenzeit für Werbung. Die gibt’s aber nicht für umme. Der übertragende Sender FOX Sports verlangt für einen 30-Sekunden-Spot sieben Millionen Dollar. Es gilt das alte Motto: Zahlen und fröhlich sein.
Und nun die wirklich wichtigen Super Bowl Zahlen: Wie viel wird verputzt und getrunken?
Der Super Bowl ist in den USA eine absolute Fress- und Sauf-Orgie. Rund 50 Millionen Dollar geben die Amerikaner am Super-Bowl-Sunday für – nennen wir sie mal so – Lebensmittel aus. Kalorienverbrauch: Landesweit 27 Milliarden, das sind 2.400 pro Amerikaner. Im Schnitt gehen mehr als 15 Amerikanerinnen und Amerikaner auf eine Super-Bowl-Party – und da wird hingelangt. Die Zahlen variieren je nach Quelle etwas, geschenkt … ähh .. gefressen. Rund 1,4 Milliarden (!) Chickenwings verputzen die Amis, dazu 13.000 Tonnen Chips und 4.000 Tonnen Popcorn.
Auch Pizza gehört für viele dazu: Mehr als zehn Millionen Pizzen wandern in hungrige Mägen, manch Pizza-Lieferant macht am Football-Feiertag ein Drittel seines Jahresumsatzes. Die Kette Pizza Hut stellt jedes Jahr Zehntausende Mitarbeiter ein, um die gewaltige Nachfrage nach Teig, Tomatensauce und Käse zu bedienen.
So viel Salz. Die Rettung: Bier – in Massen!
20 Millionen Liter Gerstensaft stürzen am Super-Bowl-Tag in den USA durstige Kehlen hinab. In der Halbzeit rennen die Fans dann aufs Klo und bringen die US-Kanalisation an ihre Grenzen. 600 Millionen Liter Wasser (andere Quellen sprachen auch schon von 1,3 Milliarden Liter) donnern durch die Rohre, manch eine Stadt bat ihre Bürger schon mal, in der Halbzeitpause aufs Spülen zu verzichten.
Junk Food und kühle Blonde: Kein Wunder, dass sich am Montag nach dem Super Bowl sechs Prozent mehr Amerikaner krank melden als an normalen Montagen. Die „Super-Bowlitis“ fordert ihre Opfer. Wer sich doch zur Arbeit quält, tut das oft mit Hilfe aus der Apotheke: Nach dem Super Bowl werden in den USA 20 Prozent mehr Schmerztabletten verkauft als sonst.

Und um Kohle geht’s beim Super Bowl natürlich auch - So viel steht für Chiefs und Eagles auf dem Spiel!
Von Millionen und gar Milliarden kann der Ottonormal-Ami nur träumen. In Summe setzen die Amerikaner aber vor und während des Spiels jede Menge Geld. Schätzungsweise sechs Milliarden Dollar werden verzockt oder vermehrt. Die Buchmacher freut’s.
Die Footballer auf dem Feld kassieren – neben ihrem „regulären“ NFL-Gehalt – beim Super Bowl übrigens auch ordentlich ab. Die Prämie für die siegreichen Spieler beträgt mehr als 150.000 Dollar (140.000 Euro), die Verlierer dürfen sich mit etwa der Hälfte trösten. (mar)