Er brach bereits Rekorde im Draft-Workout
Wird Quarterback Anthony Richardson zum neuen Laufwunder?
Anthony Richardson ist gerade einer der Stars der Stunde. Der junge Quarterback steht vor dem Sprung in die NFL. Nach seinem eindrucksvollen Draft-Workout haben ihn jetzt wirklich alle Teams, die auf der Suche nach einem neuen Spielmacher sind, auf dem Zettel. Bald werden wir „Cam Jackson“, wie er sich selbst während seiner College-Zeit nannte, in der größten Football-Liga der Welt sehen. Doch der Weg dahin war kein einfacher.
"Mein Bruder ist wie ein Sohn für mich"
Der 20-Jährige verbrachte sein ganzes Leben mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder Cory, mit denen er eine sehr enge Beziehung pflegt. „Meine Mutter hatte zwei oder drei Jobs, deswegen musste ich mich um meinen kleinen Bruder kümmern. Er ist wie ein Sohn für mich“, berichtete Richardson in einer Medienrunde. Und genau deswegen sieht er sich als selbständigen, erwachsenen Mann und nicht mehr als einen unreifen Jugendlichen.
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"Ich musste ihm Essen besorgen. Ich musste ihn anziehen“
Lange lebte er mit Bruder und Mutter bei Verwandten in Miami, ehe das Trio 2013 nach Gainesville in Florida umzog. Dort ist Richardson mittlerweile für seinen sportlichen Erfolg bekannt, in seinen jüngeren Jahren erlangte er aber durch einen anderen Grund Aufmerksamkeit: „Wenn man die Leute in Gainesville fragt, dann hatte ich ein kleines schwarzes Mountainbike, und immer, wenn man mich drauf sah, saß mein kleiner Bruder auf dem Lenker. Ich musste ihn zur Schule bringen. Ich musste ihm Essen besorgen. Ich musste ihn anziehen“.
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Netflix-Doku steht noch aus
In der Großstadt absolvierte das Quarterback-Talent seinen Abschluss an der Eastside High School und schloss sich 2020 der „University of Florida“ an. Seine Schulzeit wurde in seinem letzten Jahr dokumentarisch festgehalten. Die Netflix-Serie „QB1-Beyond The Lights“ nahm den Spielmacher als eines von drei Talenten ins Visier.
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Die vierte Staffel der erfolgreichen Show sollte eigentlich längst ausgestrahlt werden, die Veröffentlichung verschob sich aber wohl aufgrund der Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeit. Ob wir den baldigen NFL-Spieler jemals auf Netflix sehen werden, ist weiterhin unklar. Die Serie beschäftigte sich in früheren Staffeln bereits mit Justin Fields von den Chicago Bears sowie Jake Fromm, der sein Geld zurzeit als Back-Up für Josh Allen in Buffalo verdient.
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„Am coolsten fand ich es, dass meine Freunde und Familie mit dabei sein konnten. Es war wichtig ihnen auch Aufmerksamkeit zu schenken! Das hat gezeigt, dass wir nicht nur Footballer sind, sondern auch nur normale Menschen, die ein ganz gewöhnliches Leben führen“, erzählte Richardson in einem YouTube-Interview.
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Auf Rekordjagd im Draft-Workout
Langeweile dürfte der Zuschauer zu keiner Sekunde verspüren: Denn der Mann mit der Nummer 15 ist eine absolute Highlight-Maschine. Sichtbar wird das schon an seinem selbst erteilten Spitznamen: „Cam Jackson“, eine Kombination der Namen seiner beiden Lieblingsspieler. Cameron „Cam“ Newton und Lamar Jackson gewannen beide je einen MVP-Titel und sind für ihre extrem mobile Spielweise bekannt.
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Dass der Quarterback ähnliche körperliche Voraussetzungen besitzt, zeigte er eindrucksvoll in seinem Draft-Workout. Gleich zwei Rekorde stellte der US-Amerikaner auf! Sowohl im Vertikal- als auch im Weitsprung ist der Quarterback jetzt der Bestplatzierte in der ewigen NFL-Rangliste für seine Position. Erst sprang er knapp über einen Meter hoch, kurz darauf 3,28 Meter weit – all das bei einem Körpergewicht von 107 Kilogramm und einer Größe von 1,93 m!
Auch im 40-Yard-Dash überzeugte der Footballer dank einer außergewöhnlichen Performance: Die 36,6 Meter lange Strecke erlief er in 4,44 Sekunden, womit er der schwerste Quarterback mit einer solchen Zeit ist. Doch damit nicht genug. Überaus beeindruckt waren die Scouts auch von der Person hinter dem Vollathleten. Gleich mehreren Scouts soll das Interview des „Gators“ am meisten imponiert haben – auch im Vergleich zu den Kandidaten der letzten Draft-Klasse. Athletisch gibt es also offensichtlich niemanden vor dem sich Richardson im Hinblick auf den anstehenden Draft verstecken muss. Doch wie sieht es mit seinem Arm aus? Überzeugt er auch im Passspiel?
Starker Läufer, ungenauer Werfer
Ja und nein. Richardson besitzt ein enormes Potential, ist aber noch zu anfällig für – oft auch leichte – Fehler. Der mobile Spielmacher hat einen extrem starken Arm, mit dem er jeden möglichen Wurf an seinen Mitspieler bringen kann. Doch seine Quoten zeichnen ein ganz anderes Bild. In seiner einzigen vollständigen College-Saison brachte der Quarterback nur etwas mehr als die Hälfte seiner Pässe an (53,8%), das ist, um es nett auszudrücken, eine unterdurchschnittliche Quote.
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Dessen ist sich die Nummer 15 aber bewusst. Und genau aus diesem Grund nimmt er sich eben nicht seine Idole Lamar Jackson und Cam Newton als Vorbilder für seine kommende Karriere. Orientieren will er sich eher an der wohl bekanntesten „15“ im US Sport! „Ich möchte eine Legende sein. Ich will wie Patrick Mahomes sein. Ich will wie Tom Brady sein, einer der ganz Großen. Ich werde einer der Großen sein, weil ich bereit bin, so hart zu arbeiten, um diesen Punkt zu erreichen“, ist sich Richardson sicher.
Durch seine Kombination aus Mobilität und großem Potenzial in seinem Passspiel bleibt er eines der interessantesten Talente der vergangenen Jahre, ob es dann tatsächlich für eine Auswahl vor Top-Anwärtern C.J. Stroud, Bryce Young oder Will Levis ausreicht, sehen Sie am 28. April live bei NITRO und RTL+.
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Fest steht dagegen schon, was Richardson mit seinem ersten großen Gehaltscheck anfangen wird: „Ich werde mich auf jeden Fall um meine Mutter kümmern. Was immer sie will, soll sie bekommen. Ich habe nichts genaues im Sinn, aber egal was sie benötigt, sie muss sich nur bei mir melden und ich kümmere mich darum!“
