Millionen-Investition
Neues Sicherheitskonzept nach Geiselnahme - So rüstet der Hamburger Flughafen jetzt auf

„Absolute Sicherheit kann es nicht geben.“
Denn man könne nicht unendlich viele Mauern, Zäune, Sicherheitsmaßnahmen errichten, sagt Martin Helfrich von der Hamburger Wirtschaftsbehörde. Klima-Aktivisten und sogar ein Geiselnehmer gelangen 2023 ungehindert auf das Rollfeld. Solche Vorfälle sollen nicht wieder vorkommen. Deshalb entwickelt der Hamburger Flughafen ein neues Sicherheitskonzept und investiert Millionen. Reicht das aus, um sich für die EM im Sommer zu wappnen?
Bisher erst Alarm, wenn es schon zu spät ist
Im November 2023 durchbricht ein 35-Jähriger die Schranken des Hamburger Flughafens mit seinem Auto. Mit ihm im Fahrzeug ist seine vier Jahre alte Tochter, die er zuvor im Sorgerechtsstreit mit der Mutter entführt haben soll. Stundenlang ist der Flugverkehr lahmgelegt. Rund 35 Tausend Passagiere sind betroffen. Ein Vorfall, der zeigt, dass das Sicherheitskonzept des Hamburger Flughafens Lücken aufweist. Bisher setzt der Flughafen auf ein hohes Alarmpotenzial. Unzählige Sensoren melden, wenn ein Eindringling unbefugt aufs Gelände kommt. Dann ist es aber meist schon zu spät.
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Stahltore an allen Ein- und Ausfahrten
Die Lösung sollen massive Stahl-Falttore sein, die alle Ein- und Ausfahrten versperren. "Das heißt, erst wenn man im Schleusensystem kontrolliert wurde, sozusagen Personen und auch Fahrzeuge, dann kommt erst dieses Stahltor und dann öffnet es sich auch. Also unkontrolliert kommt man da nicht aufs Vorfeld.", sagt Katja Bromm, Pressesprecherin des Hamburg Airport im Gespräch mit RTL.
Auch Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation schafften es im Juli 2023 aufs Rollfeld. Sie schnitten den Zaun auf und klebten sich nahe der Start- und Landebahnen fest. Es kam zu stundenlanger Verzögerungen des Flugverkehrs.
Ist die EM ein neues Sicherheitsrisiko?

Bis zum Sommer möchte der Flughafen deshalb über vier Millionen Euro in das neue Sicherheitskonzept investieren. Moderne Kamera- und Sensortechnik, versenkbare Poller und mobiler Rammschutz sollen die Sicherheit kurz vor den EM-Spielen nochmal erhöhen. „Ob EM oder auch nicht, tatsächlich ist das für uns immer ein wichtiges Thema. Unser Sicherheitskonzept wird auch in diesem Jahr laufend überprüft, mit Bundespolizei und Polizei zusammen", erklärt Katja Bromm.
Zusätzliche Verstärkung für den Flughafen also, damit in Zukunft Vorfälle wie die Geiselnahme nicht noch einmal passieren.