Medizinischer Durchbruch

Neue Hoffnung: US-Forscher erzeugen Lunge aus dem 3D-Drucker

HANDOUT - 10.08.2018, USA, Houston: Das Bild zeigt ein Modell eines lungenähnlichen Luftsacks mit Atemwegen und Blutgefäßen. Amerikanische Biotechnologen haben mit einem neuen 3D-Druck-Verfahren weiche Blutgefäße und Luftwege wie in einer Lunge hergestellt. Sie konnten zeigen, dass die in sogenanntem Hydrogel gefertigten Strukturen in der Lage sind, Blut mit Sauerstoff anzureichern. Eine wichtige Rolle bei dem neuen Ansatz spielt der künstliche Farbstoff Tartrazin (E 102), wie die Gruppe um Jordan Miller von der Rice University in Houston in der Fachzeitschrift «Science» schreibt. Foto: Jordan Miller/Rice University/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Blutgefäße und Luftwege aus dem 3D-Drucker? Das ist bald möglich.
fgj, dpa, Jordan Miller

In Deutschland warten ungefähr 9.500 Menschen auf Organe. Rund 900 von ihnen sind allein im letzten Jahr gestorben, berichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Nicht genügend Deutsche spenden ihre Organe nach dem Tod. Die gute Nachricht: Die Wissenschaft kommt künstlichen Organen immer näher! Dadurch könnten tausende Menschenleben gerettet werden.

Die künstliche Lunge hat echtes Blut mit Sauerstoff aufgefüllt

Erst im April hat eine Forschergruppe aus Israel ein echtes Herz mit einem 3D-Drucker gedruckt. Das war zwar nur so groß wie das von einem Hasen und kann noch keinem Menschen helfen, aber es hat schon ziemlich gut funktioniert. Jetzt hat ein Team von Wissenschaftlern aus Huston in den USA das Modell einer künstlichen Lunge gedruckt, ebenfalls mit einem 3D-Drucker. Fertig ist das Modell der Wissenschaftler noch nicht. Es hat in einem Versuch aber echtes Blut mit Sauerstoff aufgefüllt. Diese Arbeit übernimmt normalerweise die Lunge in unserem Körper.

Ein Problem haben die Forscher schon gelöst: Organe von anderen Menschen oder fremdem Material will unser Körper oft wieder abstoßen. Um das zu verhindern müssen künstliche Organe aus der DNA des Menschen bestehen, der das Organ braucht. Das haben die Wissenschaftler geschafft.

Die Technik für den Bau der künstlichen Lunge könnte auch bei anderen Organen benutzt werden, sagen die Forscher. Sie soll anderen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt werden. Bis echte Organe hergestellt werden wird es trotzdem noch einige Jahre dauern.