Vater reicht Strafanzeige in Aurich einNeue Entwicklungen im Fall der Gorch Fock-Kadettin Jenny Böken

Die Todesumstände der vor 12 Jahren verstorbenen Gorch Fock-Kadettin Jenny Böken sind weiterhin ungeklärt. In dem Fall gibt es jetzt aber neue Entwicklungen. Der Vater und Petitionsstarter Uwe Böken geht neuen Erkenntnissen nach. Neuen Informationen zufolge ist die Staatsanwaltschaft Aurich in Niedersachsen, die zuständige Staatsanwaltschaft. Uwe Böken wird deshalb heute (23. Oktober 2020) gemeinsam mit seinen beiden Söhnen persönlich Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Aurich einreichen.
Kieler Staatsanwaltschaft war bisher zuständig
Uwe Böken ist weiterhin auf der Suche nach Antworten. Antworten, weshalb seine Tochter mit 18 Jahren auf dem Segelschulschiff Gorch Fock sterben musste: „Wir haben weiter gegraben und sind wohl fündig geworden: Das Ereignis 2008 hat innerhalb der 12-Seemeilen-Zone stattgefunden, so dass die Entscheidung, dass die Staatanwaltschaft Kiel (Heimathafen) zuständig war, bereits in 2008 eine Fehlentscheidung war.“ Demzufolge wird Uwe Böken nun neue Schritte einleiten: „Nach einem Schriftwechsel mit dem Niedersächsischen Ministerium für Justiz werde ich morgen früh die Strafanzeige erneut einreichen, nun aber für die eigentlich schon in 2008 zuständige Staatsanwaltschaft Aurich.“
Warum musste Jenny Böken sterben?
In der Nacht vom 3. auf den 4. September 2008 ist die Sanitätsoffiziersanwärterin Jenny Böken unter bisher ungeklärten Umständen auf dem Segelschulschiff der Bundeswehr, Gorch Fock, ums Leben gekommen. Seitdem kämpfen ihre Eltern Uwe und Marlis Böken für die Aufklärung der Todesumstände. Im Juli diesen Jahres lehnte die Kieler Staatsanwaltschaft die weitere Befassung mit dem Fall erneut ab.
2015 startete Uwe Böken eine Petition auf Change.org, in der er "Endlich die Wiederaufnahme von wirklichen Ermittlungen im Fall 'Jenny Böken'" fordert. Die Petition wurde bis heute über 159.000 mal gezeichnet.