Neue Studie aus England

Covid-19 bei Bluthochdruck: Diese Pillen mildern den Corona-Verlauf

ARCHIV - ILLUSTRATION - Verschiedene Pillen und Tabletten liegen auf einem Teller, aufgenommen am 20.02.2012. Zwei von drei neuen Arzneimitteln gegen schwere Krankheiten helfen den Patienten laut offizieller Prüfung mehr als die bisher gängigen Medikamente. Doch die Bescheinigung eines wirklich beträchtlichen Zusatznutzens verfehlten die allermeisten dieser Präparate gegen Krebs, Bluthochdruck, Diabetes und andere Leiden. Das geht aus einer Bilanz des zuständigen höchsten Gremiums im Gesundheitswesen, des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), hervor. Sie lag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Freitag (10.05.2013) in Berlin vor. Foto: Matthias Hiekel/dpa (zu dpa "Jedes fünfte Medikament bringt beträchtlich mehr" vom 10.05.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Laut einer Studie aus England sollen Bluthochdruckmittel den Corona-Verlauf mildern.

Menschen, die unter Bluthochdruck leiden, gehören zur Corona-Risikogruppe. Eine Infektion ist für sie daher sehr riskant. Behandelt wird Hypertonie meistens mit sogenannten Blutdrucksenkern. Bisher glaubten Mediziner, dass die Einnahme dieser Medikamente die Überlebensrate von Hypertonie-Patienten negativ beeinflusst, wenn sie sich zeitgleich mit Corona infizieren. Doch eine neue Studie aus England kommt zu einem anderen Ergebnis.
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Überlebensrate um ein Drittel verbessert

Insgesamt wurden in der Studie der University of East Anglia im englischen Norwich 28.000 Patienten untersucht. Alle von ihnen litten an Bluthochdruck und nahmen blutdrucksenkende Medikamente aus den Arzneistoffen ACEi (Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer) oder ARB (Angiotensin-Rezeptorblocker) ein. Laut der Studie war bei Covid-19-Patienten mit hohem Blutdruck, die diese Medikamente einnahmen, die Wahrscheinlichkeit eines kritischen oder tödlichen Ausgangs 0,67-Mal geringer als bei Bluthochdruck-Patienten, die diese Medikamente nicht einnahmen.

Blutdrucksenker haben keine negativen Auswirkungen

„Das wirklich Wichtige, was wir zeigten, war, dass es keinen Beweis dafür gibt, dass diese Medikamente den Schweregrad von Covid-19 oder das Sterberisiko erhöhen können“, sagt der Studienleiter Dr. Vassilios Vassiliou dem Fachblatt Current Atherosclerosis Reports, in dem die Studie veröffentlicht wurde. „Wir wissen, dass Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen einem besonderen Risiko einer schweren Covid-19-Infektion ausgesetzt sind. Zu Beginn der Pandemie gab es die Sorge, dass spezifische Medikamente gegen Bluthochdruck mit schlechteren Ergebnissen für den Covid-19-Verlauf verbunden sein könnten.“ Das konnten die Forschenden nun widerlegen.

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Vorbereitet sein auf zweite Welle

Die Ergebnisse seien laut Vassiliou wegweisend, um auf einen weiteren Anstieg der Covid-Zahlen vorbereitet zu sein und im Falle einer Corona-Infektion bei einem Bluthochdruck-Patienten schnell handeln zu können. Denn immerhin leidet gut ein Achtel der Weltbevölkerung an Hypertonie, allein rund 25 Millionen Menschen in Deutschland. Auch wenn die Studie breit angelegt wurde und die Zahl der Probanden mit 28.000 sehr groß ist, warnen die Forscher vor Fehlinterpretationen. Auch bei Einnahme der Blutdrucksenker sei es trotzdem möglich, dass sich Hypertonie-Patienten mit Corona infizieren und auch nicht bei jedem das Risiko durch die Einnahme der Medikamente gesenkt würde.

Was tun bei Bluthochdruck?

ARCHIV - Ein Medizinstudent misst den Blutdruck einer Patientin (Archivfoto vom 29.06.2009). Männer mit zu hohem Blutdruck haben einer Studie zufolge ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Das Risiko, an Krebs zu sterben, ist demnach sowohl bei Männern als auch bei Frauen erhöht. Wissenschaftler aus Schweden und Großbritannien hatten dafür die Daten von 289 454 Männern und 288 345 Frauen ausgewertet. Nach Angaben der Forscher ist es die bislang größte Studie zu dem Thema. Die Messungen reichten von 1972 bis 2005. Das Ergebnis: Bei Männern mit Bluthochdruck ist das Risiko, an Krebs zu erkranken, um 10 bis 20 Prozent erhöht. Unsicher sind die Forscher jedoch, warum dies bei Frauen nicht der Fall ist. Foto: Jochen Lübke (Achtung! Sperrfrist 27. September 00:01 Uhr)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
dpa, Jochen Lübke

Nicht immer merken Betroffene, dass sie an Bluthochdruck leiden. Denn die Symptome sind vielfältig und oftmals nicht eindeutig. Hier haben wir Ihnen eine Übersicht zusammengestellt, woran sie Blutdruck erkennen können. In jedem Fall sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen, wenn Sie den Verdacht haben, an Hypertonie zu leiden. Durch richtige Ernährung und ausreichend Bewegung können Sie Bluthochdruck vorbeugen. Wie Sie Ihren Blutdruck mit ganz natürlichen Mitteln senken können, verraten wir Ihnen hier.