Für die Opfer der Flutkatastrophe
Im Hilfszentrum am Nürburgring kommen säckeweise Spenden an: "Ne ganz krasse Aktion!"
Die Opfer der Unwetterkatastrophe – sie sind nicht allein! Die Hilfsbereitschaft der Deutschen, die Anteilnahme am Schicksal derer, die in den Wassermassen ihr Hab und Gut verloren haben, ist gewaltig. An vielen Orten in Deutschland wird fleißig gesammelt, organisiert und verteilt. Auch am Nürburgring sind LKW-Ladungen mit Kleidung, Spielzeug und Alltagsgegenständen eingetroffen.

Kleidung, Spielzeug, Lebensmittel und Wasser werden benötigt
Er wartet nur darauf, von einem neuen Besitzer in die Arme geschlossen zu werden: Ein Plüschhund liegt ganz oben auf den Spenden, die im Hilfszentrum am Nürburgring gesammelt werden. Blaue Säcke mit Kleidung stapeln sich in der riesigen Halle und werden jetzt von vielen fleißigen Helfern sortiert.
Dinge des täglichen Bedarfs wie Toilettenpapier oder Zahnbürsten wollen schnell dahin befördert werden, wo sie in den Katastrophengebieten benötigt werden. In schweren Zeiten halten die Deutschen zusammen - das wird beim Blick in die riesige Halle in der Eifel sehr deutlich. Als die Ausmaße des Jahrhundertunwetters, von dem auch die Region rund um den Nürburgring betroffen ist, klar wurden, habe man sofort den Finger gehoben und gesagt, man wolle helfen, erklärt der Veranstaltungsleiter des Nürburgrings Ingo Böder.

500 Freiwillige helfen mit
Am Freitag habe man mittags einen Facebook-Post und einen Aufruf bei Whatsapp gestartet, die hätten sich wie ein Lauffeuer verbreitet, so Ingo Böder. Erst waren es nur sechs Helfer vor Ort, nach drei Stunden dann schon 100. Inzwischen sind rund 500 freiwillige Helfer dabei. Unzählige Fahrzeuge seien vorgefahren und hätten vor allen Dingen Kleidung gebracht.
Nun versuche man die Spenden etwas zu „kanalisieren“, wie der Veranstaltungsleiter erzählt. Denn neben Anziehsachen benötigen die Opfer der Flutkatastrophe vor allem Wasser und Lebensmittel, schließlich können sie in den verwüsteten Orten wie Erftstadt oder Schuld nichts einkaufen. Ingo Böder ist beeindruckt von dem, was die Leute in kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben: „Wenn man was Positives sehen wollen würde, an dieser ganzen Katastrophe, dann ist es diese Welle der Hilfsbereitschaft. Ich finde das mega-gut! Ich bin da sehr stolz auf uns alle!“ Und auch große Maschinen zum Aufräumen werden im Hilfszentrum am Nürburgring organisiert.
In den nächsten 14 Tagen soll alles verteilt sein
In den nächsten 14 Tage, so hat es sich das Hilfszentrum am Nürburgring vorgenommen, sollen alle Hilfsgüter da ankommen, wo sie so dringend benötigt werden. „Von Bettwäsche bis Unterwäsche“: zunächst geht es um die akute Hilfe für die Betroffenen. Im Laufe der nächsten Tage sollen dann weitere Hilfsgüter, zum Beispiel Lebensmittel mit einer längeren Haltbarkeit, an die Opfer verteilt werden. „Wenn wir länger gebraucht werden, sind wir auch länger am Start. Die Frage stellt sich nicht“, sagt Ingo Böder überzeugt. (lha)