Nach beunruhigender RTL-RechercheKlatsche von Öko-Test: Verbotener Weichmacher in Kindersonnencreme

Das hat auf der Haut der Kleinen nichts verloren!
Erst vor Kurzem konnte ein von RTL beauftragtes Labor einen verbotenen Weichmacher im Urin von Kindern nachweisen. Schnell standen Sonnenschutzmittel im Verdacht – und tatsächlich: Auch Öko-Test findet die Substanz in einer aktuellen Untersuchung in vier Sonnencremes. Welche können Eltern noch bedenkenlos verwenden?

DnHexP – was ist das und wie kommt es in Sonnencremes?

Der Weichmacher Di-n-hexylphtalat (kurz DnHexP) gilt als äußerst gesundheitsschädlich: Er greift in das Hormonsystem ein und gilt als fortpflanzungsschädigend. Eigentlich wird er deshalb seit 2013 als besonders besorgniserregender Stoff gelistet und ist seit 2023 zulassungspflichtig, also großteils verboten. Doch bei einer Untersuchung des Umweltbundesamts tauchten hohe Mengen eines Abbauprodukts der Substanz in Urinproben zahlreicher Kinder auf. Vorausgegangen war eine Recherche des RTL-Magazins Extra.

Als Quelle steht besonders der UV-Filter DHHP in Verdacht, der möglicherweise mit dem Weichmacher verunreinigt sein könnte.

Öko-Test bekam daraufhin viele Anfragen verunsicherter Eltern, nahm 19 Sonnencremes für Kinder genau unter die Lupe. Und wurde leider fündig. Den höchsten Gehalt an DnHexP fand das beauftragte Labor in der Bevola Kids Sonnencreme 50+ von Kaufland (8,50 Euro pro 200 ml) – Gesamturteil: „Mangelhaft“.

In drei weiteren wurde die Substanz in Spuren gefunden. Sie wurden mit „Ausreichend“ bewertet, darunter etwa die Ladival Für Kinder Sonnenschutz Milch 50+ (24,94 Euro pro 200 ml).

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Öko-Test: „Kein Grund zur Panik“

Laut Öko-Test gaben einige der betroffenen Hersteller an, die Rückstände seien „technisch unvermeidbar“. Sieben andere Hersteller verwenden jedoch ebenfalls den UV-Filter DHHP, ohne dass in ihren Produkten der verbotene Weichmacher nachzuweisen war.

Das Magazin betont allerdings, dass selbst der DnHexP-Gehalt im Bevola-Produkt kein Anlass zur Panik ist und keine gesundheitliche Gefährdung darstellt: „Ein kleines Kind müsste täglich schon mit mehr als einem Kilo des belasteten Sonnenschutzmittels eingeschmiert werden, um in die Nähe bedenklicher Aufnahmemengen über die Haut zu kommen.“ Auf konsequenten Sonnenschutz sollte also auf keinen Fall verzichtet werden.

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Sieben Kindersonnencremes sind „sehr gut“

Glücklicherweise gibt es dafür genug Alternativen, mit denen Eltern sich laut Öko-Test gar keine Gedanken machen müssen: Sieben Sonnencremes wurden mit „Sehr gut“ bewertet, etwa das Nivea Sun Kids Spray 5in1 50+*(9,59 Euro pro 200 ml). Auch das kostengünstigste Produkt im Test landete mit auf dem Siegertreppchen: Die Tabaluga Sonnenmilch für Kinder Sensitiv 50 von Budni/Edeka/Netto für 4,73 Euro pro 200 ml.

Alle Ergebnisse könnt ihr auf ökotest.de nachlesen. (rka)

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