Offenbar Vertrauen der Parteikollegen verloren
Nach Flutkatastrophe: Landrat von Ahrweiler legt Amt nieder

Der in die Kritik geratene Landrat des Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler, wird sein Amt nicht weiter ausüben. Das gab die CDU-Fraktion im Kreistag bekannt. Pföhler wurde vorgeworfen, bei der Flutkatastrophe zu spät auf Warnungen reagiert zu haben. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen gegen ihn ein.
CDU in Ahrweiler nennt Ermittlungen "folgerichtig"
Offenbar hat Pföhler das Vertrauen seiner Parteikollegen verloren. In der Mitteilung heißt es, es sei "folgerichtig, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen zu den Fragen eingeleitet hat, wer und in welchem Ausmaß die Verantwortung für die Einsatzleitung am Katastrophenabend hatte und ob dabei im rechtlichen Sinne schuldhaft gehandelt wurde". Ein Amt könne man aber "nicht ausüben, wenn strafrechtliche Ermittlungen laufen".
Video: Landrat verteidigt sich nach Ermittlungen
Weiter teilt die CDU mit: "Landrat Dr. Jürgen Pföhler kann krankheitsbedingt sein Amt absehbar nicht mehr ausüben. Der Schritt von Landrat Dr. Jürgen Pföhler, sein Amt nicht mehr wahrzunehmen, war daher notwendig und unausweichlich. Das Vertrauen der Menschen im Kreis Ahrweiler ist nicht mehr gegeben." Rückendeckung sieht anders aus.
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Keine Rückendeckung mehr für den Ahrweiler-Landrat
Der Kreis Ahrweiler benötige "in seiner Führung einen unbelasteten personellen Neuanfang", erklärt die Ahrweiler-CDU. Und schließt mit einem weiteren Seitenhieb auf Pföhler: "Dies setzt Vertrauen der Bevölkerung in die politisch Verantwortlichen voraus."
Landrat Jürgen Pföhler wehrt sich gegen Vorwürfe
Die Ermittlungen gegen den Landrat erfolgen "wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen im Zusammenhang mit der Unwetterkatastrophe", wie die Staatsanwaltschaft Anfang August mitteilte. Jürgen Pföhler verteidigte sich gegen die Vorwürfe und erklärte, er sei gar nicht der Einsatzleiter gewesen. (bst)