Ermittlungen zu Mord an Jonathan Coulom
Nach Auslieferung nach Frankreich: "Maskenmann" Martin N. kommt zurück nach Deutschland
Verurteilter Kindermörder verdächtigt wegen weiteren Mordes
Acht Monate nachdem Martin N. nach Frankreich ausgeliefert wurde, werden die französischen Ermittler ihn wieder der deutschen Justiz übergeben, so berichtet es die französische Tageszeitung Ouest-France. Im Januar war der heute 50-Jährige nach Nantes gebracht worden, weil er verdächtigt wird, im Jahr 2004 den zehnjährigen Jonathan Coulom ermordet zu haben. Martin N. wurde als „Maskenmann“ bekannt, der nachts in Schullandheime und Zeltlager eingebrochen ist und zwischen 1992 und 2001 drei Jungen in Niedersachsen ermordet hat.
Martin N. bestreitet die Vorwürfe
Wie Ouest-France berichtet, sei Martin N. in Nantes viermal langwierig vernommen worden. Er habe abgestritten, etwas mit dem Mord an Jonathan Coulom zu tun zu haben und am Tag des Verschwindens des Zehnjährigen in Frankreich gewesen zu sein. Er sei auch an keinem anderen Tag in dem Land gewesen. Laut Ouest-France soll er ein Alibi haben. Jonathan Coulom verschwand am 7. April 2004 aus einem Schullandheim in Westfrankreich, seine Leiche wurde einen Monat später gefunden. Auch zum Fall Maddie McCann wurde Martin N. schon als Verdächtiger befragt.
Frist läuft aus
Dass Martin N. nach acht Monaten wieder in seine Zelle in der JVA Celle zurückkehrt, war bereits Anfang des Jahres klar. Ausgeliefert worden war der „Maskenmann“, weil er mit einem Mithäftling über die Tat gesprochen haben soll. Gegenüber dem französischen Untersuchungsrichter soll er dies aber bestritten haben, berichtet Ouest-France. Die Ermittlungen gegen Martin N. sollen dennoch weitergeführt werden. (mba)