Er überlebt mit Kuchen und Tiefkühlkost
18 Monate Haft: Mutter lässt Jungen jahrelang allein zuhause

Sie ließ ihren neunjährigen Sohn zwei Jahre lang im Stich!
Eine 39-Jährige hat ihren Sohn jahrelang vernachlässigt. Im Alter zwischen neun bis elf Jahren musste er alleine in einer Sozialwohnung hausen. Sie lebte bei ihrer Partnerin und besuchte ihn nur, um Essen zu bringen. Im Prozess stritt sie alles ab.
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Junge überlebt von Kuchen und Tiefkühlkost
Jetzt fiel am Strafgericht von Angoulême (Frankreich) das Urteil: 18 Monate Freiheitsstrafe. Die 39-Jährige hat ihren Sohn über zwei Jahre lang in einer Wohnung in Nersac allein gelassen. Sie lebte einige Kilometer weiter bei ihrer Partnerin und kam nur vorbei, um ihm Essen zu bringen: Kuchen und Tiefgekühltes aus dem Laden um die Ecke.
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Danach ließ sie ihren Sohn wieder in der von ihr angemieteten Sozialwohnung zurück. Im Winter musste der Kleine teils unter drei Decken schlafen, denn manchmal sollen nach Informationen von France Info Heizung und Strom ausgefallen sein.
Seine Lehrer sind ahnungslos
Der Junge musste sich von 2020 bis 2022 selbst organisieren. Er ging allein zur Grundschule, später zur weiterführenden Schule. Das Überraschende: Den Lehrern fiel nie auf, wie vernachlässigt der Junge war. „Er lächelte immer, war ein sehr guter Schüler, immer sauber, immer höflich,“ erklärt Barbara Couturier, die Bürgermeisterin von Nersac, dem französischen Fernsehsender TF1.
Andere Schüler ahnten jedoch, wie einsam ihr Schulkamerad sein musste: „Er sagte seinen Mitschülern, dass er allein isst, dass er allein den Bus nimmt“, so ein ehemaliger Schulkamerad zu TF1. Eine Nachbarin bemerkte, wie der Junge regelmäßig Tomaten aus ihrem Garten stibitzte. Schließlich alarmieren Nachbarn 2022 die Polizei – der Junge kommt daraufhin in eine Pflegefamilie.
Im Prozess streitet die Mutter alles ab
Im Prozess bestritt die Mutter, ihren Sohn nie zur Schule gebracht zu habe. Außerdem präsentierte die 39-Jährige laut France Info absurde Ausreden: Warum in der Sozialwohnung kein einziges ihrer Besitzstücke zu finden ist? Ihre Zahnbürste sei hinter das Regal gefallen.
Den Richter überzeugte das nicht: Die 39-Jährige erhielt eine 18-monatige Haftstrafe, einen Teil davon kann sie im offenen Vollzug verbringen.
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Ob sie diese Gelegenheit nutzt, um eine bessere Mutter zu werden, ist zweifelhaft. Seitdem ihr Sohn bei einer Pflegefamilie lebt, hat sie ihn nur zweimal besucht. „Ich bin keine Helikoptermutter, aber er bleibt mein Sohn“, erklärte sie laut der Zeitung Charente libre unter Tränen vor Gericht. Ihr Sohn lehnt es Medienberichten zufolge ab, seine Mutter wiederzusehen – man kann es ihm kaum verübeln. (fga)