Sie googelte vorher: "Wie töte ich ein Kind?"

Italien: Mutter erstickte ihren Sohn (2) und warf ihn anschließend ins eiskalte Meer

Adalgisa Gamba gestand ihren 2-jährigen Sohn getötet zu haben
Adalgisa Gamba gestand, ihren zweijährigen Sohn getötet zu haben
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von Marisa Caligiuri

Es war der 2. Januar 2022 circa 22 Uhr als die Anwohner aus Torre del Greco, einer Stadt südlich von Neapel, laute Schreie am Strand hörten. Zwei Jugendliche rannten zur Promenade. Dort sahen sie eine Frau, die auf einem Felsen stand und weinte. Und sie sahen ein kleines Kind auf dem Bauch im Wasser treiben. Beide sprangen sofort ins Meer und zogen den zweijährigen Jungen an Land. Die Jugendlichen versuchten erfolglos, ihn zu reanimieren, doch das Kleinkind war bereits tot.
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Adalgisa Gamba: "Ich habe meinen Sohn getötet. Ich habe mich von einer großen Last befreit.“

Der Vater des kleinen Francesco soll den ganzen Abend versucht haben, seine Frau Adalgisa Gamba telefonisch zu erreichen, aber vergeblich. Als er schließlich gegen 21.30 Uhr zuhause ankam, war niemand da. Er machte sich so große Sorgen, dass er die Polizei alarmierte.

Nur eine halbe Stunde später habe auch er die Schreie gehört, die unten vom Strand kamen und sei dahin geeilt, so der Bericht der italienischen Nachrichtenplattform „Il Corriere della Sera“. Der Vater habe seinen leblosen Sohn verzweifelt in die Arme genommen, heißt es.

Laut der italienischen Polizei hat die Mutter des Kindes zuerst angegeben, überfallen worden zu sein. Wahrscheinlich wollte die 41-Jährige die Beamten auf die Weise glauben lassen, jemand Fremdes habe ihren Sohn ins Meer geworfen. Schon wenig später aber änderte sie ihre Version und sagte den Polizisten im Verhör: „Ich habe meinen Sohn getötet. Ich habe mich von einer großen Last befreit.“

Mutter googelte vor der Tat: "Wie töte ich ein Kind?"

Mutter googelte: "Wie töte ich ein Kind?" und erstickte ihren Sohn.
Mutter googelte: "Wie töte ich ein Kind?" und erstickte ihren Sohn.
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Die 41-Jährige habe angegeben, dass ihr Sohn krank gewesen sei. Sie selbst habe die Diagnose gestellt. Adalgisa Gamba war überzeugt, Francesco sei Autist. Aber kein Arzt hat diese Krankheit bei dem Kleinkind je diagnostiziert.

Die Beamten analysierten die Daten ihres Handys, dabei stellten sie fest, dass die Mutter die letzten 20 Stunden vor der Tat erschreckendes gegoogelt hatte: „Wie ersticke ich ein Kind?“, „Wie vergifte ich ein Kind?“ und „Wie töte ich ein Kind?“

Jetzt begann in Italien der Prozess, der Ehemann klagte seine Ehefrau wegen Mordes an.

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Laut Verteidiger leide seine Mandantin an Depressionen

Adalgisa Gamba sei bereits zwei Mal vor Prozessbeginn von Psychologen untersucht worden. Nach Angaben ihres Verteidigers leide Adalgisa Gamba seit der Geburt ihres Sohnes wohl an Depressionen. Außerdem habe seine Mandantin Gedächtnislücken und wisse vielleicht gar nicht, was sie am 2. Januar 2022 getan habe.

Die Staatsanwaltschaft ist jedoch davon überzeugt, dass die Angeklagte die Tat vorsätzlich begangen habe. Das Schwurgericht Neapel forderte daher jetzt ein weiteres psychologisches Gutachten an. Es soll klar belegen, ob die 41-Jährige die Tat in vollem Bewusstsein verübt hat oder nicht.

"Nennt diese Frau nicht Mutter, eine Mutter ist zu so einer Tat nicht fähig“

Italien: Torre del Greco in Neapel
Italien: Torre del Greco in Neapel
APTN

„Nennt diese Frau nicht Mutter, eine Mutter ist zu so einer Tat nicht fähig“, sagt eine Anwohnerin im Interview mit der italienischen Nachrichtenplattform „Il Corriere della Sera“. Die Menschen im Ort Torre del Greco sind geschockt.

Laut Autopsiebericht wurde Francesco zuhause von seiner Mutter erstickt. Danach soll Adalgisa Gamba ihren toten Sohn ans Meer getragen und den kleinen Körper ins eiskalte Wasser geworfen haben.

Sollte der Gutachter feststellen, dass die 41-Jährige ihren Sohn vorsätzlich und in vollem Bewusstsein umgebracht hat, droht ihr eine lebenslange Haftstrafe. (mca)

Hier finden Sie Hilfe in schwierigen Situationen:

Sollten Sie selbst von Depressionen betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über Ihre Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Wenn Sie schnell Hilfe brauchen, dann finden Sie unter der kostenlosen Telefon-Hotline der deutschen Depressionshilfe 0800 - 33 44 5 33 Menschen, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.