34-Jährige schweigt vor Gericht

Mutter aus Herne erstickte zwei ihrer Kinder mit Decke: Hohe Haftstrafe!

Das Kinderzimmer soll ein Tatort sein.
Die Frau soll ihre zwei Söhne in Herne ermordet haben. (Archivbild)
RTL

Ihre grausamen Taten liegen mehr als zehn Jahre zurück. Eine Mutter (34) aus Herne wird vorgeworfen, ihre beiden Kinder getötet zu haben, indem sie ihnen eine Decke über die Atemwege legt. Viele Jahre nach der Entdeckung der Taten fällt das Bochumer Schwurgericht das Urteil.

Kinder in Herne erstickt: Taten werden erst nach Jahren aufgeklärt

Das Bochumer Schwurgericht zeigte sich am Montag (6. März) davon überzeugt, dass die Angeklagte im November 2011 und im Mai 2012 zwei ihrer drei Söhne getötet hat, indem sie ihre Atemwege mehrere Minuten lang mit einer Decke oder einem Kissen verdeckte. Das erste Kind war zum Zeitpunkt der Tat zweieinhalb Monate, das zweite 19 Monate alt.

Die Richter gehen in beiden Fällen davon aus, dass die Deutsche mit der Pflege der Kinder überfordert war. Beide Jungen waren nach den Taten in ein Krankenhaus eingeliefert worden, wo die Ärzte sie zunächst reanimieren konnten. Letztendlich konnten die medizinischen Maßnahmen den Tod der Kinder aber nicht verhindern.

Im Video: Mutter aus Herne erstickte zwei Söhne in ihrem Kinderzimmer

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Kinderärztin informierte Jugendamt über Verdacht

Einer der Kinderärzte hatte im Prozess als Zeuge ausgesagt, dass die Frau ihm damals als „sehr emotionslos und sachlich“ aufgefallen sei. Als er ihr die Nachricht von dem dramatischen Gesundheitszustand ihres Kindes überbracht habe, habe die Angeklagte nur gefragt, ob sie dann jetzt schon mal einen Bestatter bestellen könne.

Die Ermittlungen gegen die heute 34-Jährige waren ins Rollen gekommen, nachdem 2018 auch ein dritter Sohn mit Atembeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Bei einer Untersuchung durch die Kinderärztin habe nichts auf eine Erkrankung des Jungen hingedeutet, erklärt Stefanie Lienemann, Leiterin der Ermittlungsgruppe, die den Fall mit der Staatsanwaltschaft aufgeklärt hat, bei einer Pressekonferenz im April 2022. „Darauf hat sie sofort das Jugendamt informiert. Die behandelnde Kinderärztin hat den Stein ins Rollen gebracht, das bewegt sie auch sehr“, so Lienemann zu RTL. „Sie hat ein großes Anliegen, dass dem lebenden Sohn nichts passiert.“

Dass die Mutter auch in diesem Fall versucht hat, das Kind zu töten, konnten die Richter jedoch nicht sicher feststellen. Die Angeklagte hatte während der gesamten Gerichtsverhandlung geschwiegen. Das Urteil gegen sie lautet 14 Jahre Haft wegen Totschlags. (dpa/lha)