Der Grund ist absurd
Irrsinn in NRW: Mann hockt seit 19 (!) Tagen auf Kran

Es ist eine völlig absurde Situation: Seit Ende Juli schon sitzt ein Mann auf einem Baukran in Münster. Die Baustelle steht seitdem still. Der Grund für die Protest-Aktion des Mannes: Sein Müll ist weg.
Mann auf Kran: Sicherheitsleute haben keine Chance
Ja, richtig gelesen. Weil zwei städtische Mitarbeiter seinen mit Müll gefüllten Einkaufswagen beschlagnahmt und entsorgt hatten, protestiert der Mann derzeit auf der Spitze des Krans. Mit einem Rucksack voller Lebensmittel war der Mann, der psychisch krank ist, in das Führerhaus eingebrochen und legt seitdem die Baustelle eines Mehrfamilienhauses lahm. Laut der Stadt Münster verlasse er den Kran zwar immer wieder mal. Doch sobald sich ein Sicherheitsmitarbeiter, der rund um die Uhr dort abgestellt ist, nähere, klettere der Protestler wieder nach oben.
Eine Zwangsräumung wäre zu gefährlich
Warum aber holt den Mann niemand runter? „Unsere Aufgabe ist die Gefahrenabwehr. Wir müssen verhindern, dass Bürger gefährdet werden. Deshalb haben wir den Bereich abgesperrt und setzen einen Wachdienst ein“, sagte Stadtsprecher Marc Geschonke der „Bild“. „Eine Zwangsräumung durch Höhenretter der Feuerwehr kommt im Moment nicht infrage, weil es zu gefährlich wäre.“ Weil es sich bei dem Grundstück um ein Privatgelände handelt, ist das Ordnungsamt Münster zuständig – und nicht die Polizei.
Kran-Mann ist bei Behörden kein Unbekannter
Es ist nicht das erste Mal, dass der Mann negativ auffällt. Bereits vor rund vier Monaten hatte er den Kran besetzt. Der Staatsanwalt hatte in der Folge keinen Grund für einen Haftbefehl gesehen. Bereits im August 2021 war der Mann zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Er hatte Nachbarn bedroht, beschimpft und seit Jahren immer wieder seinen Garten mit Tonnen von Unrat vermüllt. Das Oberlandesgericht Hamm hat nach Aussage eines Sprechers zuletzt eine Revision verworfen. Ob er aktuell gegen Bewährungsauflagen verstößt, muss das Amtsgericht Münster klären. (dpa/tpo)