Unglaubliche Szenen auf dem Roten Platz in Moskau

Putin-Befürworterin in TV-Interview von russischen Polizisten abgeführt

Wer auf Russlands Straßen geht, um gegen den Einmarsch in die Ukraine zu protestieren, muss mit einer sofortigen Verhaftung rechnen. Doch auch wer vor TV-Kameras für die „Militäroperation“, wie sie offiziell in Russland genannt werden darf, kann sich nicht sicher sein. Wie schnell die Polizei einschreitet, zeigt ein Video vom Roten Platz in Moskau.
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Wie schockierend schnell eine protestierende Frau von den Beamten festgenommen wird, beweist auch die erste Szene aus dem Video – im Tweet.

Bereits 900 Demonstranten festgenommen

Seit Präsident Wladimir Putin am 24. Februar im Rahmen seiner Invasion in der Ukraine Truppen über die Grenze geschickt hat, sind Hunderte von Russen aus Protest auf die Straße gegangen. Berichten zufolge wurden mehr als 900 Demonstranten von der Polizei festgenommen, wobei Aufnahmen zu sehen sind, die zeigen, wie Bürger von den russischen Streitkräften zu Boden geworfen und weggezerrt werden.

„Das ist verrückt"

In dem nun aufgetauchten Video ist eine Frau zu sehen, die die Person hinter der Kamera fragt, ob sie "die Aktivisten unterstützt" oder nicht. Sie sagt: "Ich würde SIE gerne nach Ihrer Meinung fragen. Wenn ich nur zwei Worte sagen dürfte - werde ich dafür verhaftet werden oder nicht?“ Die Antwort bekommt sie zugleich, als sie ein Schild in die Kamera hält auf dem wortwörtlich „zwei Worte“ steht. Damit verdeutlicht die Frau, dass auf ihrem Schild alles stehen könnte und sie trotzdem verhaftet werden würde. Ein anderer, ähnlicher Fall zeigte zuletzt, dass eine Frau verhaftet wurde, weil sie ein weißes Schild (ohne jegliche Aufschrift) hoch hielt.

Innerhalb weniger Sekunde stürmt eine Reihe russischer Polizisten auf die Frau zu und nimmt sie in Gewahrsam. Als die Frau festgenommen wird, antwortet der Reporter: "Sie werden bereits festgenommen". Dann schwenkt die Kamera zur Seite und zeigt, wie die Frau von fünf Polizisten im Froschmarsch vom Tatort weggetragen wird. „Das ist verrückt", so der Kameramann. In über 40 russischen Städten haben sich Demonstranten versammelt, um den Krieg in der Ukraine zu verurteilen. (lkr)